Angesichts des extrem hohen jährlichen Zuschusses von über 3,4 Millionen Euro ist der Fortbestand der jetzigen Bäderlandschaft in Ludwigshafen nach Ansicht der FWG-Stadtratsfraktion langfristig gefährdet. Da der Rhein-Pfalz-Kreis nur knapp 1,2 Millionen Euro Zuschuss aufbringt, ist allein schon bei der jährlichen Haushaltsgenehmigung bei über 1,1 Milliarden Euro Schulden durch die Aufsichtsbehörde ADD mit Schwierigkeiten zu rechnen.
Beim Benchmarkprozess wurde festgestellt, dass der Zuschuss je qm Wasserfläche bei den Hallenbädern in Deutschland im Durschnitt 1068,30 Euro beträgt, in Ludwigshafen jedoch 1.873,49 Euro. Gleichzeitig beträgt die Wasserfläche je Einwohner in Lu nur 5,61 qm, während der Durchschnitt in Deutschland bei 11,2 qm liegt. Das heißt, Ludwigshafen bietet nur die Hälfte der durchschnittlichen Wasserfläche an bei fast doppelt so hohen Kosten. Auch im Freibadbereich ist der Zuschuss in Ludwigshafen dreimal so hoch wie der Durchschnitt in Deutschland!
Bei einem Weiterbestehen der völlig untragbaren sanitären Einrichtung wird ein weiterer Besucherschwund auftreten.
Mitursache dieser katastrophalen wirtschaftlichen Schieflage ist auch das falsche Denken der SPD aus sozialen Gründen lediglich ein Freibad vorzuhalten. Gerade dies erfordert hohe jährliche Betriebskosten, die durch ein Kombibad mit Sauna in erheblichem Maß gesenkt werden können. Aktuelles Beispiel ist neben dem Landkreis auch die Stadt Speyer, die ihr altes Freibad erfolgreich zu einem Kombibad mit Sauna umgebaut hat. Kosten hierfür: 4 Millionen vom Land und 10 Millionen Eigenanteil.
Die FWG-Stadtratsfraktion hat in den vergangenen Jahren mehrfach erfolglos verschiedene Anträge im Stadtrat für ein neues Bäderkonzept eingebracht. Nach den Vorstellungen der Freien Wähler hätte an der Sanierung des Pfalzbaus mit über 36 Millionen Euro entsprechend gespart werden können, um auch eine sinnvolle Bädersanierung mit Kombibad zu ermöglichen. Somit wäre für alle Bevölkerungsschichten ein tolles Angebot vorhanden. Stattdessen hat Ludwigshafen, so Fraktionsvorsitzender Dr. Rainer Metz, ein unrentables Kongresszentrum und einen Pfalzbau, der zu hohe Nebenkosten verursacht um attraktiv für potentielle Veranstalter zu sein.
Glücklicherweise gibt es noch den Förderverein für das Bliesbad, das für alle Mitbürger eine preisgünstige attraktive Alternative darstellt, mit zentralerer Lage und bester Erreichbarkeit durch den ÖPNV.
Nach Ansicht der Freien Wähler sollte sich bestenfalls eine „Förderverein Ludwigshafener Bäder“ gründen, der sich generell für eine Verbesserung der gesamten Bäderlandschaft einsetzt. Darin könnte dann auch die BI Hallenbad Nord aufgehen.