Der Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald hat auf Anregung der Stadt Heidelberg in Zusammenarbeit mit dem Kurpfälzischen Museum und der Schutzgemeinschaft Heiligenberg den Heiligenberg als „Geopunkt Heiligenberg“ ausgewiesen und mit vier thematischen Informationstafeln ausgestattet.
Geopunkte im Sinne des Geo-Naturparks sind geologische, naturräumliche und kulturgeschichtliche Besonderheiten in der Landschaft. Der Heiligenberg mit seiner historischen Vergangenheit vereint kulturelle und geologische Themen in besonderem Maße, da die Besiedlung in der Form ohne die geologischen Grundlagen nicht möglich gewesen wäre.
An der Präsentation des Geopunkts Heiligenberg am Dienstag, 22. Mai 2012, haben unter anderem Heidelbergs Bürgermeister Wolfgang Erichson, Reinhard Diehl vom Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald und Friedrich Kilian, Leiter der Abteilung Forst im städtischen Landschafts- und Forstamt, teilgenommen. Anschließend bot Bert Burger von der Schutzgemeinschaft Heiligenberg einen Rundgang an.
Ein Berg mit historischer Bedeutung
Im Laufe seiner bewegten Geschichte hatte der Heiligenberg für die Menschen Jahrtausende lang eine große Bedeutung: Die ersten Zeugnisse entstammen der Jungsteinzeit, die Kelten lebten hier in einer befestigten Stadt, die Römer errichteten Heiligtümer der Götter Jupiter und Merkur, im Mittelalter gab es einen befestigten Königshof und heilige Klöster, und in der Zeit des Nationalsozialismus entstand eine Freilichtanlage. Zahlreiche Spuren, die auf diese lange Vergangenheit hinweisen, sind heute noch in der Landschaft zu entdecken.
Ein Schaufenster in die Erdgeschichte
Der Heiligenberg überragt das Neckartal um rund 330 Meter. Gemeinsam mit dem Königstuhl auf der Neckar-Südseite bildet er den südwestlichsten Punkt des Buntsandstein-Odenwaldes. Der geologische Untergrund des Heiligenbergs besteht aus Buntsandstein, der im Erdmittelalter (vor etwa 251 bis 245 Millionen Jahren) abgelagert wurde.
Beitrag zum Keltenjahr 2012
Die Ausweisung des Geopunkts Heiligenberg ist zudem ein Beitrag zur Europäischen Geoparkwoche 2012, die zeitgleich in allen 50 Geopark-Regionen Europas stattfindet sowie zum Keltenjahr 2012. Initiiert durch die Keltenausstellungen in Stuttgart beteiligen sich mehrere Institutionen, wie auch das Kurpfälzische Museum, mit Veranstaltungen rund um das Thema Kelten.