„Für das Projekt: ‚Gemeinsam älter werden zu Hause: Heute, morgen und in Zukunft’ hat das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) in Kooperation mit der Bundesarbeitsgemeinschaft Seniorenbüros (BAS) jetzt die Förderung in Höhe von 60.000 Euro bis Ende 2014 bewilligt“, teilt Landrat Dr. Fritz Brechtel mit.
Ziel des Projekts ist die Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements, insbesondere durch die Gewinnung einer/s ehrenamtlichen Seniorenbeauftragten in den Ortsgemeinden. Die örtliche und kreisweite Senioren- und Generationenpolitik im Landkreis Germersheim wird durch fachliche Begleitung und Beratung und mit neuen Impulsen im Netzwerk „Seniorenbeauftragte“ verwirklicht.
Ende 2011 wurde der Erste Bericht zur Pflegestrukturplanung im Kreistag beraten. Eine daraus resultierende Projektidee ist „Gemeinsam älter werden zu Hause“. Annette Fahlbusch, Mitarbeiterin der Kreisverwaltung und Geschäftsführerin der Regionalen Pflegekonferenz, reichte die Idee als Interessensbekundung im Bundesprogramm „Nachbarschaftshilfe und Soziale Dienstleistungen“ ein. Aus rund 500 Projekten erhielten bundesweit rund 40 einen Zuschlag, darunter der Landkreis Germersheim.
Schwerpunktmäßig engagieren sich die Modell-Verbandsgemeinde Hagenbach und ihre angehörenden Ortsgemeinden Stadt Hagenbach, Ortsgemeinden Berg, Neuburg und Scheibenhardt im Projekt. Das bedeutet Bestandsaufnahme, Suche und Berufung einer/s ehrenamtlichen Seniorenbeauftragten in den Ortsgemeinden. Außerdem werden das Netzwerk „Seniorenbeauftragte“ und ein Berichtswesen entwickelt und fachlich begleitet. Auch die Verbandsgemeinden Lingenfeld, Bellheim, Jockgrim/OG Rheinzabern sowie die Städte Wörth und Germersheim wollen am Netzwerk mitwirken.
„Den demografischen und sozialen Wandel als Chance zur Gestaltung begreifen und die bevorstehenden Veränderungen gemeinsam und mit Mut, Ideen und Visionen anzugehen“, so Landrat Dr. Brechtel, „ist die zentrale Voraussetzung für die Umsetzung des Projekts ‚Gemeinsam älter werden zu Hause: Heute, morgen und in Zukunft’.“ „Dabei ist es wesentlich“, so Verbandsbürgermeister Reinhard Scherrer, Hagenbach, „dort anzusetzen, wo wir etwas tun können, d. h. nicht abzuwarten, sondern die vielen guten Ansätze in den Gemeinden wertzuschätzen und bedarfsgerecht weiterzuentwickeln, anstatt immer nur die zweifelsohne vorhandenen ‚Schattenseiten’ des demografischen Wandels zu thematisieren.“ Denn: Die meisten älteren Menschen leben zu Hause im Dorf, im Quartier und wünschen sich dies auch für die Zukunft. „Deshalb“, so betonen beide Politiker mit Dank an das fördernde Ministerium und die Bundesarbeitsgemeinschaft Seniorenbüros (BAS), „ist es wichtig, Gestaltungsmöglichkeiten für ein gutes Leben zu Hause aktiv zu nutzen, so z. B. für die Umsetzung eines Modellprojekts in Kooperation Landkreis und kreisangehörige Verbands- und Ortsgemeinden. In einem solchen Prozess wächst auch Vertrauen vor Ort, eine zentrale Basis dafür, dass wir gemeinsam zu Hause älter werden können: Heute, morgen und in Zukunft. Ehrenamtliche Seniorenbeauftragte sind dabei unverzichtbare Ansprechpartner, Koordinatoren und Multiplikatoren, wie die erfolgreichen Beispiele aus der Stadt Wörth, der Verbandsgemeinde und Stadt Kandel in unserem Landkreis sowie ähnliche Projekte in anderen Regionen, z. B. dem Rhein-Hunsrück-Kreis, zeigen.“
Zum Projektbeginn wird am 30. Mai 2012 eine Auftakt- und Informationsveranstaltung für die kommunalpolitisch-administrativen Entscheidungsträger/innen in Hagenbach stattfinden. Eine stärker auf Bürgerbeteiligung ausgerichtete öffentliche Veranstaltung ist nach den Sommerferien geplant.