Im Rahmen eines Projekts „Sozial engagierte Jungs“ des Haus der Jugend Landau konnten insgesamt 13 Jungs der Realschule Plus Landau und der Konrad Adenauer Realschule Plus einen Einblick in den vorwiegend frauendomininierten Beruf „Ehrzieherin“ gewinnen.
Ein halbes Jahr lang verbrachten die Jungen, die alle Klassenstufe neun oder zehn besuchen, jeweils einen Nachmittag in der Woche in einer Landauer Kindertagesstätte. Bürgermeister und Jugenddezernent Thomas Hirsch überreichte jetzt jedem Teilnehmer im Rathaus ein Zertifikat als Anerkennung für die freiwillig erbrachte Leistung.
„Ich möchte mich herzlich bei Euch für euer Engagement und euren Einsatz bedanken. Nach wie vor ist es eher eine Seltenheit, dass sich junge Männer für diesen Beruf interessieren. Ich habe großen Respekt vor eurem Mut und eurem Durchhaltevermögen“, gratulierte Hirsch den Jungen zum erfolgreichen Abschluss des Projekts. Sein besonderer Dank ging auch an die Kindertagesstätten für die Betreuung der Jugendlichen, an deren Familien für die moralische Unterstützung, an den Lions Club Landau, der das Projekt mitfinanzierte, sowie an Steffen Schmidt vom Haus der Jugend für die Organisation und Projektleitung.
„In der Hauptsache bestand ihre Aufgabe darin, mit den Kindern zu spielen, zu basteln oder sportliche Aktivitäten zu fördern. Sie waren aber ausdrücklich dazu aufgefordert, hierbei eigene Kompetenzen einzubringen“, erzählte Projektleiter Steffen Schmidt vom Haus der Jugend. Er zeigte sich außerdem von der tollen Entwicklung des Projekts begeistert. Waren es im letzten Jahr noch sieben Jungen gewesen, nahmen dieses Jahr fast doppelt so viele teil. „Das Interesse an diesem Projekt bei den Jugendlichen steigt merklich an. Die Anmeldungen werden deutlich mehr. Das ist auch ein großer Verdienst der jeweiligen Schulen, die das Projekt in positiver Weise bewerben“, so Schmidt weiter.
Die Jungen berichteten über die vielen tollen Erfahrungen, die sie während ihrer Zeit in der Kindertagesstätte sammeln konnten. Als gemeinsames „Highlight“ nannten sie die Anerkennung, die sie von den Kindern erfahren haben. Einem Teilnehmer hat es sogar so gut gefallen, dass er sich auch weiterhin in „seiner“ Kindertagesstätte engagieren möchte.
Trotzdem wurden natürlich ganz unterschiedliche Erfahrungen gemacht. So hat der Eine oder Andere auch feststellen müssen, dass er den Beruf des Ehrziehers später eher nicht ergreifen wird. Doch auch das ist eine wertvolle Erfahrung.
Das Projekt „Sozial engagierte Jungs“ wird es auch im Jahr 2012/2013 wieder geben. Die Vorbereitungen dazu beginnen nach den Sommerferien.