Ministerpräsident Kurt Beck und Kultusministerin Doris Ahnen eröffneten am Freitagabend in Frankenthal den Kultursommer Rheinland-Pfalz 2012. Unter dem Motto „Gott und die Welt“ werden zwischen dem 1. Mai und dem 3. Oktober rund 250 kulturelle Veranstaltungen in Städten und Gemeinden von Rheinland-Pfalz stattfinden.
Ministerpräsident Beck betonte bei der Eröffnung, der Kultursommer Rheinland-Pfalz habe sich seit seiner Einführung im Jahr 1991 zu einer großartigen„Bürgerbewegung für Kultur“ entwickelt. Die Förderung der Landesregierung in Höhe von knapp 1,8 Millionen Euro sowie Fördermittel aus dem kommunalen Finanzausgleich für kommunale Kulturfestivals in etwa gleicher Höhe seien gut angelegt. „Wir erleben jedes Jahr ein breit gefächertes kulturelles Angebot in allen Teilen des Landes. Kultur in die Regionen zu bringen, mit öffentlicher Unterstützung, aber auch mit viel Eigeninitiative örtlicher Kulturschaffender, ist ein wichtiger Schritt, um die Attraktivität ländlicher Gebiete in Zeiten demografischer Veränderungen zu stärken“, so der Ministerpräsident.
Unter der Überschrift „Gott und die Welt“ wird in diesem Jahr das Verhältnis zwischen Kultur und Religionen aus den unterschiedlichsten Perspektiven kultureller Ausdrucksformen beleuchtet. „Wir leben in einer offenen, von vielen kulturellen Einflüssen geprägten Gesellschaft. Religionen vermitteln dabei Werte wie Toleranz, und Fürsorge, die essentiell sind für unser Verständnis eines sozialen und verantwortungsvollen Miteinanders. Deshalb freue ich mich, dass es bei dem Thema „Gott und Welt“ durch ein Engagement der katholischen und der evangelischen Kirche und der jüdischen Gemeinden entsprechende Beratungen und Begleitungen gegeben hat, die Eingang in die Konzeption des Kultursommers gefunden haben“, so der Ministerpräsident.
„Zahlreiche Ereignisse in diesem Jahr – seien es die Heilig-Rock-Wallfahrt in Trier oder das Thema Reformation und Musik im Rahmen der Lutherdekade, der Antrag auf Anerkennung der jüdischen Städte Mainz, Worms und Speyer als Weltkulturerbe-Stätten oder die mögliche Ernennung Hildegard von Bingens als Kirchenlehrerein – geben Anlass, das seit jeher spannungsreiche Verhältnis von Kultur und Religion beim diesjährigen Kultursommer mit seinen circa 250 Einzelprojekten stärker auszuloten“, so Kulturministerin Doris Ahnen. „Das Jahresthema steht aber auch ohne aktuelle Anlässe für sich. Wie die Kunst ringen auch Religion und Philosophie seit jeher mit den Sinnfragen des Lebens und bieten die Chance, auch fremde Blickwinkel einzunehmen. Andere Religionen kennen zu lernen und sie zu respektieren, ist und bleibt dabei Basis für ein friedliches Zusammenleben.“
Zur Eröffnung des Kultursommers Rheinland-Pfalz 2012 wird in Frankenthal vom 4. bis 6. Mai ein breites Spektrum aus Konzerten, Theater und vielen anderen Formen künstlerischen Schaffens zu sehen und zu hören sein.