Einen möglichst chancengleichen Zugang zur Bildung zu ermöglichen, besonders auch für Kinder mit Migrationshintergrund, ist eine der großen gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit. In Weinheim ist man bei diesem Thema weiter als anderswo, das wurde jetzt einmal mehr bei der Sitzung des Kinder- und Jugendbeirates deutlich.
Im Rahmen der Sitzung erfuhren die Verantwortlichen der Weinheimer Bildungsregion und der „Weinheimer Bildungskette“ großes Lob für ihre Konzepte, Projekte und ihre Netzwerkarbeit in der Kommune.
Oberbürgermeister Heiner Bernhard betonte, dass die Arbeit, die in Weinheim für Kinder und Jugendliche aus schwierigem sozialem Umfeld geleistet wird, bundesweit auf große Beachtung stößt. Wegen der Fülle an Angeboten und seit Jahren gewachsenen Strukturen war Weinheim im Januar 2011 zur Bildungsregion ernannt worden – damals als erste Große Kreisstadt in ganz Baden-Württemberg.
In der sprichwörtlichen „Weinheimer Bildungskette“ sind ein ganzes Bündel von Projekten, Angebote und Maßnahmen zusammengefasst, die Kindern in Weinheimer Familien und Einrichtungen früh die Türen zur Bildung öffnen. Das beginnt mit früher Sprachförderung in den Kindergärten, einer individuellen Lernförderung am Übergang zur Schule, weiteren Förderprogrammen unter Einbeziehung von Eltern und Elternbegleiterinnen, Bildungspartnerschaften mit Schulen, Jugendsozialarbeit, Berufsorientierung und einem kommunal gesteuerten „Übergangsmanagement“ am Bildungsübergang von der Schule ins Berufsleben. Für diese Übergangsarbeit setzt sich Weinheim gemeinsam mit rund 40 weiteren Städten und Gemeinden auch bundesweit in einer „Weinheimer Initiative“ ein. Außerdem gibt es eine erfolgreiche Kooperation mit der ehrenamtlichen Organisation „Weinheimer Unterstützerkreis Berufsstart“ WUB.
Bundesweit, so hieß es immer wieder im Ausschuss, werden die beiden Worte Bildungsförderung und Weinheim oft in einem Atemzug genannt. Für die Stadt sei dieser Schwerpunkt Programm, betonte OB Bernhard. In Weinheim werde der Begriff der „Kommunalen Verantwortungsgemeinschaft“ gelebt. Die „Weinheimer Bildungskette“, in der ein Glied ins andere greift, sei weit über die Region hinaus ein Begriff. Das Motto „Kein Kind darf verlorengehen“ weise auf die lokale Gesamtstrategie in Weinheim hin.
Ulrike Süß als Leiterin des Bildungsbüros und Dr. Susanne Felger als Leiterin des kommunalen Übergangsmanagements legten dem Gremium ausführliche Berichte über die einzelnen Aktionen vor und konnten auch auf konkret messbare Erfolge verweisen. Zwei Drittel der Bewerber für Ausbildungsstellen konnten jetzt in eine Ausbildung vermittelt werden. Vier von fünf Werkrealschüler hatten 2011 nach der neunten Klasse eine positive Ausbildungsperspektive. Was die Übergangsquoten, gerade auch bei Kindern mit Migrationshintergrund, in weiterführende Schulen angeht, sei Weinheim auf einem sehr guten Weg. Es gebe mittlerweile einen klaren Trend zu steigenden Gymnasialquoten und erfolgreichen Übergängen ins Berufsleben.