Zum Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung am 5. Mai 2012 finden hunderte Aktionen in Deutschland statt. In Landau machen in der Marktstraße von 10 bis 15 Uhr ein Team aus Studierenden der Sonderpädagogik und Landauer Bürgern mit unterschiedlicher Beeinträchtigung auf das Thema aufmerksam.
Neben Mitmachaktionen gibt es an dem Stand zahlreiche Informationen. Die Aktionen sind Ergebnis eines gemeinsamen Wochenendseminars unter der Leitung von Andreas Kuhn, Mitarbeiter am Institut für Sonderpädagogik der Landauer Universität, in dem Studierende und Betroffene Erfahrungen zum Thema „Barrierefreiheit“ ausgetauscht und Ideen für eine gemeinsame und barrierefreie Zukunft in Landau entwickelt haben. Das Seminar fand in Kooperation mit dem Wohnheim Lazarettgarten der Lebenshilfe Landau SÜW, dem Bethesda Landau, dem Club Behinderter und ihrer Freunde Südpfalz sowie der Elterninitiative 21 x 3 Down-Syndrom Landau. Im Mittelpunkt der Aktion steht eine überdimensionale „Barrieretafel“, an der Passanten Barrieren aus ihrem eignen Umfeld aufzeigen und Lösungen vorschlagen können. Aus den unterschiedlichen persönlich empfundenen Einschränkungen und Lösungsvorschlägen entsteht eine „Barrierelandschaft“ in Landau.
Bundesweite Aktionen
Die Aktion Mensch unterstützt gemeinsam mit Organisationen und Verbänden der Behindertenhilfe und –selbsthilfe den bundesweiten Protesttag. „Der Abbau von Barrieren nützt allen und ist eine Grundvoraussetzung für ein gleichberechtigtes und selbstverständliches Zusammenleben von Menschen mit und ohne Behinderung“, erklärt Martin Georgi, Vorstand der Aktion Mensch. „Wir freuen uns, dass sich so viele Organisationen des Themas annehmen und hoffen sehr, dass die Aktionen vor Ort Wirkung zeigen.“
Jeder zehnte Bundesbürger in Deutschland lebt mit einer Behinderung. 95 Prozent dieser Behinderungen sind nicht angeboren, sondern im Laufe des Lebens entstanden. „Mit unserer Aktion wollen wir zeigen, dass es auch hier in Landau noch viele Verbesserungsmöglichkeiten für ein besseres Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung gibt,“ erklärt Studentin Lisa Kupfer. „Wir freuen uns auf reges Interesse und zahlreiche Teilnehmer“.