Die Kinder des Eltern-Kind-Zentrums Elfenstraße in der Neckarstadt-West erwarten Esther Noack schon mit Vorfreude. Seit 2007 liest sie regelmäßig den Kindern Geschichten vor. Mit einer Geschichte über den kleinen Indianer, der alles hatte, nur keinen Namen, feierte Noack ihre 125. Vorlesestunde mit sechs Kindern zwischen 3 und 4 Jahren.
Seit Januar 2007 liest Esther Noack den Kids des Eltern-Kind-Zentrums mittlerweile wöchentlich Geschichten vor. Jede Vorlesestunde ist für sie ein Abendteuer, denn sie lässt sich von der Stimmung der Kinder inspirieren und wählt vor Ort eine Geschichte aus ihrem vorbereiteten Bücherkoffer aus.
„Ich verstehe die Lesepatenschaft als gesellschaftspolitisches Engagement und habe mir deshalb gezielt ein Eltern-Kind-Zentrum ausgesucht, in dem viele Kinder mehrsprachig aufwachsen, wie das hier in der Elfenstraße der Fall ist“, reflektiert Noack über den Beginn und die Hintergründe ihres Ehrenamtes. Gemeinsam mit Cornelia Diehm vom Eltern-Kind-Zentrum Elfenstraße bereitet sie die wöchentlichen Vorlesestunden vor. Bei ihrer Lesestunde bleibt es nicht beim klassischen Vorlesen. „Einzelne Sätze lesen wir gemeinsam leise und laut und spielen manchmal Szenen nach. Da dürfen Wörter und Bilder hüpfen und durcheinander purzeln“, sagt Noack. So auch bei ihrem Vorlesejubiläum: Die Kinder durften sich selbst eigene Indianernamen aussuchen, sich mit unsichtbaren Federn aus dem Buch schmücken oder die Titelseite selbst vorlesen.
Vor ihrer ersten Vorlesestunde holte sie sich damals Rat bei Bettina Harling, die seit 2003 die ehrenamtlichen Vorlesepaten der Stadtbibliothek betreut. „Suchen Sie sich eine Geschichte mit Elfen, Rittern oder Tieren aus – das kommt bei den Kindern immer gut an“, riet Harling ihr und Noack zog die Kinder mit dem Buch „Kleine Elfe komm´ zurück“ in ihren Bann. Heute wechselt sie zwischen Büchern moderner Autoren und Illustratoren, wie die „Geschichte vom Höherhinauf“ und lieblichen Wichtel-Büchern, um den Kindern in Sprache und Gestaltung unterschiedliche Anregungen zu geben. Auch ihre Lieblingsbücher „Henriette Bimmelbahn“ und „Lotte in New York“ dürfen dabei nicht fehlen.
„Frau Noack kennt die Wünsche, Bedürfnisse und manchmal auch die Probleme und Sorgen der Kinder und geht mit ihrem Bücherangebot darauf ein. Über die Jahre ist sie eine Bezugsperson für die Kleinen geworden. Die Kinder genießen das Angebot in kleinen Gruppen“, berichtet Uta Lucke, Leiterin des Eltern-Kind-Zentrums Elfenstraße.
Esther Noack ist eine von ca. 150 ehrenamtlich aktiven Vorlesepatinnen und –paten der Stadtbibliothek Mannheim. Seit fast 10 Jahren bildet die Stadtbibliothek Mannheim ehrenamtliche Vorlesepaten aus. 150 davon sind aktiv im Einsatz, ob in Schulen, in Eltern-Kind-Zentren oder der Kinder-und Jugendbibliothek.
Wer selbst Vorlesepate werden möchte, kann sich zum nächsten Grundlagenseminar anmelden. Die Stadtbibliothek bietet in Zusammenarbeit mit der Stiftung Lesen am 5. Oktober 2012, 13-17 Uhr oder am 6. Oktober, 10-13 Uhr die Möglichkeit, in die Welt des spannenden und begeisternden Vorlesens einzutauchen. Anmeldung per Email an: bettina.harling@mannheim.de oder unter Tel.: 0621/293 – 89 12.