„Im Landkreis Südliche Weinstraße ist der Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund zwar unterdurchschnittlich, aber auch hier bedarf es spezieller und gezielter Sprachförderung“. Mit diesem Hinweis begrüßte Landrätin Theresia Riedmaier die Unterstützung des Landes für Sprachförderung in den KiTa’s des Landkreises.
Im laufenden Jahr werden 35 Kindertagesstätten mit insgesamt 40 Maßnahmen durch das Land mit insgesamt 125.000 Euro gefördert. Mit dieser Förderung werden in einem Basismodul 100 Stunden und bei einem Intensivmodul über 200 Stunden Unterstützung für sprachbeeinträchtigte Kinder geleistet. Landrätin Riedmaier hält gerade in der Sprachförderung der Fünfjährigen von besonderer Bedeutung, da hiermit oftmals der Schuleintritt erleichtert wird.
Insgesamt ist der Anteil der Kinder mit Sprachdefiziten und mit Migrationshintergrund im Landkreis Südliche Weinstraße sowohl im landesweiten als auch im bundesweiten Vergleich unterdurchschnittlich. Der Anteil der Kinder mit „nichtdeutscher Sprache“ liegt etwa bei 7,5 Prozent, während sie landesweit etwa doppelt so hoch ist. Der Anteil von Kindern mit mindestens einem ausländischen Elternteil liegt ebenfalls bei ca. 7,5 Prozent. Ein kreisweiter Schwerpunkt ist sicherlich in Edenkoben mit einem relativ hohen Anteil von türkischstämmigen Kindern zu registrieren.
Es ist daher auch nicht verwunderlich, dass die kommunale KiTa Kugelstern in Edenkoben, die erste im Landkreis ist, welche vom Bundesprogramm „Sprache und Integration“ profitiert. Beim Besuch in der KiTa ließen sich der für die Kinderbetreuung im Landkreis zuständige Beigeordneten, Nicolai Schenk, Stadtbürgermeister Werner Kastner und Stadtbeigeordneter Peter Ramsauer, dieses Projekt vorstellen. „Bei einem Drittel Kinder mit Migrationshintergrund in unserer KiTa ist uns die über dieses Programm finanzierte zusätzliche halbe Stelle sehr wichtig“, so Ramsauer und Kastner.
Ricarda Timm, die Leiterin der KiTa, verwies auf die besonderen Herausforderungen bei einem solch großen Migrantenanteil. Nicht nur die Sprachprobleme sind hier zu bewältigen, die unterschiedlichen kulturellen Hintergründe und die oft andere familiäre Sozialisation bedürfen des erhöhten Einsatzes und eines besonderen Einfühlungsvermögens ihrer Erzieherinnen.
Dieses Stichwort griff Kreisbeigeordneter Nicolai Schenk gerne auf und hob das hohe Engagement der Erzieherinnen hervor. Allein schon wegen der Tatsache, dass die Kinder ab nächstem Jahr zwischen dem ersten und dem sechsten Lebensjahr die KiTa´s besuchen können, kann deren gesellschaftliche Bedeutung gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. „Wenn dann einzelne KiTa’s von einer erhöhten Zahl von Kindern mit Migrationshintergrund besucht werden, so bedarf dies eines verstärkten Einsatzes von Leiterin und Erzieherinnen, welche unseren höchsten Respekt verdienen“, so Kreisbeigeordneter Schenk.