Coco Chanel ist eine Frau, die den Künstler Rainer Magold besonders fasziniert. Ihr hat er eine ganze Reihe von großformatigen Bildern gewidmet, die derzeit im Schlösschen Limburgerhof zu sehen sind.
Zur der Ausstellung gehört ein imposantes Beiprogramm aus Musik, Tanz, Modenschau und Vorträgen.
Frauen faszinieren den Maler. Immer wieder sind sie auf seinen Bildern dargestellt. Rainer Magold stehe für „zeitlos exklusive Schönheit und die klassische Verehrung der Weiblichkeit“ zitiert er Annette Piechutta auf seiner Website.
Coco Chanel hat das Bild der modernen Frau ganz wesentlich geprägt. Sie soll es gewesen sein, die im 20. Jahrhundert die einschnürende, beengende und unbequeme Mode für Frauen überwunden hat. Der Rock, der nicht mehr bis zum Knöchel, sondern knapp unters Knie reicht, der praktische Kurzhaarschnitt, und natürlich das „Kleine Schwarze“ und das legendäre Chanel No. 5 – all das hat sie der modernen Frau gegeben. Angeblich war sie es, die das Korsett, das Sinnbild des engen und beengten Daseins, abgeschafft hat. Historisch stimmt das zwar nicht, aber es schmälert Chanels
Verdienste nicht, dass es andere waren.
Magold ist von Chanel fasziniert. Immer wieder blickt sie die Betrachter an, die großen Augen, die auffälligen roten Lippen und, die kurze, so typische Frisur sind die äußerlich wahrnehmbaren Attribute der physischen Erscheinung. Die Art der Blicke, die Umsetzung in Farben und Atmosphäre und nicht zuletzt die gewählte Maltechnik sind Mittel, mit denen Magold hinter die Oberfläche, den zugegeben schönen Schein, blicken will.
Der Künstler ist in Karlsruhe geboren, er lebt und arbeitet in der Südpfalz. Sein Vater war Maler der Akademie der Bildenden Künste in München und Gründer der Südpfälzischen Kunstgilde. Früh besuchte Magold Ausstellungen und reiste zu Ausstellungen nach Italien, Brasilien, Israel und China.
Rainer Magold berichtet begeistert von seiner Arbeit. Er müsse eine Frau, die er malen will nicht nur sehen, mit den Augen begreifen, abtasten, er müsse sie auch riechen und er extrahiere dann erst eine Essenz seines Motivs. Während dieser Annäherung und der daraus folgenden Umsetzung mit bildnerischen Mitteln sei er ganz in die Frau verliebt.
Auf der Leinwand kombiniert Magold unterschiedliche Malmaterialien. Ölfarbe, Gouache, Eitempera, Chinesische Tusche und auch eigene Farbe die er aus Pigmenten eigens mische. Magold malt expressionistisch, mit starken, geradezu fühlbarem Auftrag. Mit einer besonderen Technik bricht er buchstäblich die Oberfläche seiner Bilder auf: Er überlagert Farben, die sich chemisch nicht verbinden. So brechen auf der obersten Schicht Risse auf, die eine darunter liegende Farbe durchscheinen lassen. Diese Krakeluren sind Absicht, sie durchbrechen buchstäblich die glatte Oberfläche des schönen Scheins. Zu den Bildern stellt Magold als Titel Zitate von Coco Chanel, die ihm als Leitmotive bei der bildnerischen Auseinandersetzung gedient haben.
Die Ausstellung wird gemeinsam veranstaltet von der Örtlichen Volkshochschule, Salten Theater Promotion und dem Förderverein Schlösschen Limburgerhof. Geöffnet ist die Ausstellung bis zum 9. April im Schlösschen im Park Sonntags, Mittwochs, Freitags und Samstags jeweils von 15 bis 18 Uhr.
In dieser Zeit gibt es ein umfangreiches Beiprogramm mit Konzerten (teils gegen Kostenbeitrag), sowie Modenschau, Tanz, Lesungen und mehr. Details unter Telefon 06236/67811.