Mit einem Schreiben an Ministerin Irene Alt, Ministerium für Integration, Familie, Kinder, Jugend und Frauen, protestiert Landrat Dr. Fritz Brechtel gegen die Kürzungen der Landesförderung im Bereich der Schulsozialarbeit.
„Die drastischen Kürzung würde für unseren Haushalt ein weiteres Defizit von 48.000 Euro im Jahr 2012 und 93.000 Euro im Jahr 2013 bedeuten. Ein Rückzug aus der Finanzierung der Schulsozialarbeit ist nach unserer Ansicht ein Schritt und ein Zeichen in die falsche Richtung. Gerade im präventiven Bereich der Jugendhilfe wird den Investitionen in die Schulsozialarbeit eine enorm hohe Bedeutung beigemessen. Prognosen und empirische Untersuchungen machen klar, dass auch in naher Zukunft ein enormer Bedarf im Jugendhilfebereich bestehen bleibt.“
Der Kreischef ist bestürzt: „Bereits seit einigen Jahren hat der Landkreis die Notwendigkeit der Sozialarbeit an Schulen erkannt. Wir betreiben und fördern massiv den Ausbau von Schulsozialarbeiterstellen, so dass wir im landesweiten Vergleich bestens aufgestellt sind.“ Im Kreis Germersheim werden 24 Schulen mit Schulsozialarbeit bedient, was Kosten von insgesamt über 1, 1 Mio. Euro bedeuten. Diese verteilen sich auf den Kreis (rund 600.000 Euro) die Standortgemeinden der Schulen (ca. 220.000 Euro). Das Landesministerium hat sich bisher mit ca. 290.000 Euro an den Kosten für die Schulsozialarbeit beteiligt.
Die Ministerin hat bei der Kürzungen auf die Mittel des „Bildungs- und Teilhabepakets“ für die Schulsozialarbeit verwiesen. „Dieses Geld ist aber nicht dazu gedacht, dass es vom Land abgeschöpft wird, indem es eigene Mittel kürzt. Viel mehr möchte uns der Bund dabei unterstützen, die Angebote auszuweiten. Wir haben mit diesem Geld geplant, an zwei weiteren Schulen Schulsozialarbeit neu einzurichten. Durch die Mittelkürzungen bereichert sich letztlich das Land an den Hilfen, die der Bund den Kommunen aus gutem Grund zugestanden hat“, sagt Brechtel. „Die geplanten Kürzungen der Landesförderung sind für uns nicht hinnehmbar. Wir hoffen, dass die geplanten Reduzierungen nochmals überprüft werden und der Regierungsentwurf entsprechend positiv geändert wird“, heißt es abschließend in dem Schreiben an Ministerin Alt.