Zu einem größeren Polizeieinsatz in der Buchener Innenstadt führte am Freitagvormittag der Hilferuf einer Frau aus einem Wohn- und Geschäftsgebäude in der Hofstraße.
Kurz vor 09.00 Uhr wurde der Buchener Polizei telefonisch mitgeteilt, dass eine Frau aus einem Dachgeschossfenster gerufen habe, sie werde in der Wohnung festgehalten. Als die Beamten vor Ort eintrafen, gelang es ihnen, über das Fenster Kontakt mit der Frau aufzunehmen, die den Beamten bestätigte, von ihrem Freund eingeschlossen worden zu sein und mitteilte, dieser habe ein Messer und wolle sie umbringen.
Bei dem Versuch der Beamten vor Ort, Kontakt mit dem mutmaßlichen, bei der Polizei als Gewalttäter bekannten Täter aufzunehmen, äußerte dieser gegenüber den Beamten, er werde die in seiner Gewalt befindliche Frau umbringen, falls die Polizei in die Wohnung gelange. Dies habe er mit der Frage, „ob man eine Leiche wolle“, zum Ausdruck gebracht.
Weitere Ermittlungen ergaben, dass sich möglicherweise zu diesem Zeitpunkt zwei männliche Personen in der Wohnung befanden. Mit Sicherheit konnte festgestellt werden, dass es sich bei dem mutmaßlichen Opfer um die 43-jährige Lebensgefährtin des Mannes handelt, die mit ihm zusammen in der entsprechenden Wohnung lebt.
Seitens der Polizei wurden Spezialeinsatzkräfte angefordert, um die Frau aus ihrer mutmaßlich lebensgefährlichen Lage zu befreien und den oder die Tatverdächtigen vorläufig festzunehmen. Nachdem der gesamte Bereich um das Gebäude in der Fußgängerzone von der Polizei abgesperrt worden war, drangen um 12.50 Uhr Beamte des Sondereinsatzkommandos in die Wohnung ein, nachdem die Frau, sowie ein weiterer 39 Jahre alter Mann, der bei den Ermittlungsbehörden ebenfalls kein Unbekannter ist, die Wohnung verlassen hatten. In der Wohnung ließ sich der als Hauptverdächtiger anzusehende Lebensgefährte des Opfers widerstandslos festnehmen. Auch der 39–jährige wurde vorläufig festgenommen, zwischenzeitlich aber mangels dringendem Tatverdacht für eine die Untersuchungshaft rechtfertigende Tatbeteiligung oder Tat auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Mosbach auf freien Fuß gesetzt. Der Hauptverdächtige wird im Laufe des Samstags mit Haftbefehl der Haftrichterin vorgeführt werden.
Die Frau, die nach ersten Erkenntnissen keine schwereren Verletzungen davongetragen hat, wurde mit einem Rettungswagen zur Untersuchung ins Krankenhaus gebracht. Neben Polizei, Notarzt und DRK war auch die Freiwillige Feuerwehr Buchen im Einsatz.
Bei den weiteren Ermittlungen sind nun das genaue Tatgeschehen und die Art der Tatbeteiligung beider Männer zu klären.