Die geplante ‚Stiftung Kunsthalle Mannheim‘ kann gegründet werden. Das entschied der Gemeinderat einstimmig. Die Stiftung soll den internationalen Architektenwettbewerb durchführen und den Kunsthallen-Neubau umsetzen.
Nach Fertigstellung des Gebäudes übernimmt die Stiftung die Aufgabe, wissenschaftliche und künstlerische Sonderprojekte der Kunsthalle Mannheim zu finanzieren. Außerdem hat der Gemeinderat die Eckpunkte des internationalen Wettbewerbsverfahrens sowie der Auslobung beschlossen.
„Mit der Gründung dieser Stiftung haben wir ein ganz besonderes ‚public-private-partnership Projekt‘, zu welchem die Familie Hector einen enormen Beitrag leistet,“ unterstich Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz in der Sitzung. „Das finanzielle Engagement verbindet Hector mit einem starken persönlichen Engagement in der Stiftung. Dies gilt es zu würdigen“, so Kurz weiter. Kurz versicherte, der Gemeinderat werde im weiteren Prozess an den entscheidenden Stellen beteiligt werden.
Bereits am 15. Februar soll die Stiftung gegründet werden, um zügig ihre Arbeit aufnehmen zu können. In einem ersten Schritt wird sie am 17. Februar den Architektenwettbewerb ausloben. Nach Abgabe der Entwürfe Mitte Juni tagt im Juli das Preisgericht. Unter den Preisträgern wird die Stiftung Kunsthalle Mannheim in einem Verhandlungsverfahren den Siegerentwurf ermitteln. Der Gemeinderat stimmt voraussichtlich im Herbst 2012 über das Ergebnis ab. Gleichzeitig soll dann die Zustimmung erteilt werden, den Neubau auf dem stadteigenen Gelände am Friedrichsplatz zu errichten.
Voraussichtlich 2017 wird die Stiftung Kunsthalle Mannheim den fertigen Neubau als Schenkung an die Stadt Mannheim übergeben, die für den Betrieb des Museums verantwortlich ist. Nach der Bauphase wird sich die Stiftung dem zweiten Stiftungszweck widmen.
„Die private Stiftung verfügt über einen Grundstock von 100.000 Euro. Dieser wird jeweils zur Hälfte von den Eheleuten Hector und der Stadt Mannheim geleistet. Weiterhin erhält sie ein so genanntes Verbrauchsvermögen, das komplett in den Neubau fließt“, erläuterte Kulturbürgermeister Michael Grötsch. „Zustiftungen sind sowohl in den Grundstock als auch in das Verbrauchsvermögen möglich“, so Grötsch weiter.
Im Verbrauchsvermögen sind die 50 Millionen Euro, die Hector für den Neubau zugesagt hat, sowie 10 Millionen Euro von der Stadt Mannheim enthalten. Mittel von Land und Bund sind beantragt. Weitere Zustiftungen, um die sich die im Oktober ins Leben gerufene Stifterbewegung bemüht, gehen in das Grundstockvermögen der Stiftung ein, dessen Zinserträge in das zukünftige Programm des Hauses fließen werden.