Seit 2006 wird in Worms das Landesprogramm „Zukunftschancen Kinder-Bildung von Anfang an“ mit der Sprachförderung in Wormser Kindertagesstätten umgesetzt. Mittlerweile werden 55 Kurse in 32 Kindertagesstätten angeboten.
Der Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund liegt bei 90%. 25 Sprachförderkräfte, die allesamt an mehreren Qualifizierungslehrgängen teilgenommen haben, bieten den Kindern in den Sprachförderkursen eine Möglichkeit, den Spracherwerb zu beschleunigen, damit der bevorstehende Start in die Schule auch wirklich gelingt. Um für den Unterricht gerüstet zu sein, sind fortlaufende Weiterbildungen für die Sprachförderkräfte unumgänglich.
Das Gesamtangebot der Sprachförderkurse wird in Worms durch Claudia Ernst-Offermann, Koordinierungsstelle Sprachförderung der Arbeitsförderbetrieb gGmbH, betreut, die im Auftrag der Abteilung Kindertagesstätten des Bereichs Soziales, Jugend und Wohnen der Stadt Worms aktiv wird.
Dank der Unterstützung von Sabine Müller und Elisabeth Gransche, den Beauftragten für Migration und Integration der Stadt Worms, konnte eine qualifizierte Dozentin für eine Fortbildung mit dem Thema „interkulturelle Kompetenzen“ gefunden werden.
Die Wormser Sprachförderkräfte wurden an zwei Abenden durch die Kulturanthropologin und Islamwissenschaftlerin Alexandra von Bose zu diesem Thema informiert. Im Verlauf der Gesprächsabende kam es zu manchem Aha-Effekt. Alexandra von Bose berichtete von getrockneten Chamäleons, die in Tunis auf dem Markt verkauft werden und die – in kleinsten Mengen verbrannt – gegen Mobbing helfen sollen. Kurzweilig stellte von Bose die verschiedenen kulturellen Standards und Kommunikationsformen vor.
Immer wieder wurden Brücken zum Arbeitsalltag der Sprachförderkräfte geschlagen und Lösungen für Konfliktformen erörtert. Am Ende stimmten die Teilnehmerinnen überein, dass diese Informationsgespräche im nächsten Jahr weitergeführt werden sollten.