„Auch wenn die Detailauswertung noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird, zeigt sich schon jetzt, dass die Heidelberger und die Menschen im Rhein-Neckar-Kreis insgesamt hoch zufrieden mit ihrer Polizei sind“, zieht Bernd Fuchs, Chef der Heidelberger Polizeidirektion, ein erstes Fazit der repräsentativen Bürgerbefragung der Polizeidirektion Heidelberg in Heidelberg und den Gemeinden des Rhein-Neckar-Kreises.
Mehr als zwei Drittel aller Befragten (Gesamt: 70%; Stadt HD: 74,7%; RNK: 67,5%) beurteilen die Qualität der Polizeiarbeit mit „Gut“ oder „Sehr gut“ und bringen damit ihre hohe Zufriedenheit zum Ausdruck.
Wie sicher sich die Menschen in Heidelberg und in den Gemeinden des Rhein-Neckar-Kreises fühlen, zeigen die Werte, die sich aus dem Fragenkomplex „Wie sicher fühlen Sie sich tagsüber und bei Dunkelheit in Ihrer Wohngegend?“ ergaben. Stolze 96% der Menschen (nach Schulnoten 1,2) fühlen sich tagsüber in ihrem Wohnumfeld sicher. Dies sind fast identische Werte in Heidelberg und den Gemeinden des Rhein-Neckar-Kreises.
Deutlich weniger, aber immerhin noch beachtliche drei Viertel der Befragten (76,7% = 1,8) fühlen sich abends und nachts absolut oder überwiegend sicher, wobei es auch hier keine signifikanten Unterschiede zwischen Heidelberg und dem Rhein-Neckar-Kreis gibt. Lediglich etwas mehr als 1% beträgt der Anteil derjenigen, die sich bei Dunkelheit gänzlich unsicher fühlen.
Die Gründe hierfür dürften in persönlichen und regionalen Bereichen zu finden sein. Erste Einblicke in die vielfältigen Antworten des Themenkomplexes, um welche Probleme sich die Polizei vermehrt kümmern sollte, lassen diesen Schluss zu.
Abgerundet wird das sehr gute Umfrageergebnis mit der Bewertung der sichtbaren Präsenz der Polizei. Insgesamt 65,3% der Befragten zeigen sich zufrieden oder sind sogar sehr zufrieden damit. Ein deutliches Gefälle ist hier zwischen Stadt und Landkreis festzustellen. Während in Heidelberg 75% der Menschen zufrieden mit der Präsenz der Polizei auf den Straßen ist, teilen diese Feststellung „nur“ 61,6% im Rhein-Neckar-Kreis. Zum größten Teil dürfte das mit der unterschiedlichen Polizeidichte zusammenhängen. Auch subjektive Bewertungen könnten eine Rolle gespielt haben, zumal die Wahrnehmung der Polizei im Stadtbild Heidelbergs eine andere ist, als in den Gemeinden des Rhein-Neckar-Kreises.
Trotz des guten Ergebnisses wünschen sich 60% der Bevölkerung in Stadt und Landkreis mehr Polizei auf der Straße.
„Glauben Sie mir; wir würden diesem Wunsch nach mehr Präsenz sehr gerne nachkommen. Allerdings sind die Rahmenbedingungen dafür nur in geringem Umfang gegeben und hängen von verschiedenen Faktoren ab, die wir nicht beeinflussen können“, konstatierte Bernd Fuchs und bezog sich damit auf die angespannte Personalsituation, gerade auch im Hinblick auf die immer vielfältiger werdenden Aufgaben der Polizei.
„Auch wenn wir bei der ersten flächendeckenden Bürgerbefragung einen Spitzenplatz belegen dürften, wollen wir uns nicht auf unseren Lorbeeren ausruhen. Vielmehr ist das Votum der Menschen in Heidelberg und dem Rhein-Neckar-Kreis für uns ein klares Signal, in unseren Bemühungen nicht nachzulassen und auch weiterhin, Ängste, Sorgen und Nöte, aber auch die Bedürfnisse der Menschen nach Sicherheit ernst zu nehmen“, versprach Bernd Fuchs.
Derzeit fließen bereits die ersten Ergebnisse der Auswertung in die polizeiliche Arbeit ein. Dennoch wird bei aller positiven Resonanz mit einem Gesamtnotenwert von 1,9 (analog der Schulnoten), bei der noch ausstehenden Feinanalyse besonderer Augenmerk auf die kritischen Anmerkungen insbesondere in den Freitextangaben gelegt werden. So soll die zukünftige Arbeit aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Polizeidirektion Heidelberg, noch stärker als bisher, an den zum Teil regional unterschiedlichen Bedürfnissen der Menschen ausgerichtet werden.
Es ist beabsichtigt, die Bürgerbefragungen künftig in regelmäßigen Abständen zu wiederholen. 97% der Angerufenen waren einverstanden, dass die Polizei die Meinungen ihrer Bürger einholt; 83% halten eine telefonische Befragung für angemessen.
Selbstverständlich werden auch die Erfahrungen aus der diesjährigen Bürgerbefragung bei der nächsten Bürgerbefragung berücksichtigt.
Zwischen dem 14. November und dem 03. Dezember 2011 waren aus über einer Million geschalteter Festnetznummern, in Zusammenarbeit mit dem Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften Mannheim, nach dem Zufallsprinzip, 20.000 Anschlüsse in Heidelberg und dem Rhein-Neckar-Kreis (-5) ausgewählt worden. Daraus wurden von zwölf geschulten Mitarbeiterinnen über zweitausend Interviewpartner im Alter ab 18 Jahren angerufen. Etwas mehr als eintausend (1022) von ihnen nahmen an der Befragung teil.