Ehrenbürgerwürde für ehemaligen Oberbürgermeister Dr. Christof Wolff

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Fast 24 Jahre führte er die Amtsgeschäfte, Anfang 2008 trat er von der politischen Bühne ab. Am Freitag hat der ehemalige Oberbürgermeister Dr. Christof Wolff aus den Händen seines Nachfolgers Hans-Dieter Schlimmer die Ehrenbürgerwürde der Stadt Landau in der Pfalz erhalten.

Zu einer Feierstunde mit anschließendem Empfang waren zahlreiche geladene Gäste ins Kulturzentrum Altes Kaufhaus gekommen, darunter auch Ehrenbürger Hermann Lamott. Die Festrede hielt Wolffs langjähriger Freund, Prof. Dr. Ulrich Sarcinelli, Vizepräsident der Universität Koblenz-Landau.

Oberbürgermeister Hans-Dieter Schlimmer betonte in seiner Laudatio, die Verdienste Wolffs könne man kaum genügend aufzählen, sollte nicht der Rahmen einer solchen Feierlichkeit gesprengt werden. Wolff sei Stadtentwickler, Wirtschaftsförderer und Brückenbauer gewesen.

Entscheidungsfreude und Mut zum Risiko hätten Wolff während der gesamten Amtszeit ausgezeichnet. Unter seiner Leitung sei der Wirtschaftsstandort Landau und die Gestaltung der Innenstadt vorangetrieben worden. So wurde unter anderem das Alte Kaufhaus saniert. Auch sei es ihm gelungen, die Kontakte zu den französischen Nachbarn sowie den vielen aus Landau stammenden jüdischen Familien zu pflegen und auszubauen, hob Schlimmer hervor. Wolff habe die Stadt, „die zu seiner Stadt geworden ist, in besonderer Weise geprägt“.

„Dr. Wolff unterstützte die Sanierung des Frank-Loebschen Hauses mit Herzblut. Das Haus steht heute als lebendiges Kulturzentrum im Herzen unserer Stadt. Die Rückkehr der ehemaligen jüdischen Bürgerinnen und Bürger zur Wiedereröffnung des Frank-Loebschen Hauses hat er stets als Höhepunkt seiner Amtszeit empfunden“, sagte Schlimmer.

Wolff sei stets ein Mann gewesen, an dem man sich habe reiben können. Ebenso sei er aber auch immer für ein offenes Wort zu haben gewesen. „Er war Taktgeber, Antreiber, Moderator, Bremser. Zudem auch Seelentröster, Ideengeber und Begeisterer“, so Schlimmer. Besonders letzteres komme ihm und der Stadt Landau auch heute noch zugute. Immerhin habe Wolff keine Selunde gezögert, als er von Hans-Dieter Schlimmer danach gefragt wurde, den Vorsitz des Freundeskreises der Landesgartenschau zu übernehmen.

Was Wolff für Landau geleistet habe, lasse sich nur schwer in Worte fassen. Doch sei eines gewiss, so Schlimmer: „Sie haben Landau über die Stadtgrenzen hinaus bekannt gemacht. Über insgesamt acht Jahre als Vorsitzender des Deutschen Städtetages, aber auch als Präsidiumsmitglied und als Vorsitzender des Ausschusses Mittlere Städte.“

Wolff dankte den anwesenden Mitgliedern aus Stadtrat und Verwaltung „für eine verständige und gute Zusammenarbeit.“ Auch die Zusammenarbeit mit den beiden Kirchen sei ihm stets wichtig gewesen. Landau sei eine kontaktfreudige Stadt. „Ich bin glücklich, mit meiner Familie inmitten dieser paradiesischen Landschaft leben zu dürfen. Landau ist alles andere als Provinz“, so der Neu-Ehrenbürger in seiner Rede.

Zur Person:

Wolff ist am 11. Dezember 1941 in Brückenau/Rhön geboren. An der Universität Gießen studierte er Rechts- und Wirtschaftswissenschaften und promovierte 1973 an der Hochschule für Verwaltungswissenschaften in Speyer zum Doktor rerum publicarum. Von 1973 bis1975 war er Dezernent bei der Kreisverwaltung Bad Dürkheim, anschließend bis 1980 persönlicher Referent der rheinland-pfälzischen Sozialminister Heiner Geißler und Georg Gölter. Bevor er am 1. Februar 1984 das Amt des Oberbürgermeisters in Landau übernahm, war er Beigeordneter des Landkreises Bergstraße in Hessen.

Christof Wolff ist verheiratet und hat drei Söhne. Er wohnt in Landau-Arzheim und hat auch nach seiner Amtszeit als Oberbürgermeister nicht aufgehört sich für „seine“ Stadt zu engagieren. Seit Mai 2011 ist er 1. Vorsitzender des neu gegründeten Freundeskreises Landesgartenschau Landau 2014 und unterstützt dabei das herausragende Ereignis der kommenden Jahre mit viel Freude und Eifer.

Wolff war über insgesamt acht Jahre Vorsitzender des Städtetages Rheinland-Pfalz. Zudem war er Mitglied im Präsidium des Deutschen Städtetages und Vorsitzender des Ausschusses Mittlere Städte.

Nicht zuletzt durch diese Kontakte nach außen hat er für Landau viel erreicht und bewegt. Die Sanierung der Jugendstil-Festhalle und des Alten Kaufhauses sind nur einige sichtbare Zeichen seiner Amtszeit.

Das Ehrenbürgerrecht:

Das Ehrenbürgerrecht ist die höchste Auszeichnung, die die Stadt Landau zu vergeben hat. Seit dem Jahr 1904 werden Personen mit dieser Auszeichnung geehrt. Neben Christof Wolff gibt es drei weitere lebende Ehrenbürger: Friedrich Kardinal Wetter, Hermann Lamott und Heinz Buckel. 26 sind bereits verstorben. Vier Ehrenbürgerwürden, die im Nationalsozialismus verliehen wurden, sind im Jahr 1948 wieder aberkannt worden.