Rechtsextreme Einstellungen sind mit dem christlichen Glauben nicht vereinbar. Dies erklärte der pfälzische Oberkirchenrat Gottfried Müller bei der jüngsten Sitzung des landeskirchlichen Kuratoriums für weltweite Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung in Speyer.
Müller zufolge ist „das Saatgut der Rechten Hass und der fundamentale Gegenentwurf zu einem Leben nach der Bergpredigt“. Das Kuratorium, dem Vertreter von aus Kirche, Friedens- und Umweltgruppen angehören, hat Kirchgemeinden, Gemeindeglieder, kirchliche Werke und Einrichtungen gebeten, in zivilgesellschaftlichen Initiativen für Demokratie gegen Rechtsextremismus mitzuarbeiten.
Das Kuratorium verurteilte in einer Erklärung die Mordserie rechtsextremer Gewalttäter und brachte seine Besorgnis über den Anstieg rechtsextremer Gewalttaten und die vermehrte Verbreitung rechtsextremen Gedankenguts zum Ausdruck. Soziale Abstiegsängste seien ein Nährboden für extremistische Anschauungen, die eine prinzipielle Ungleichwertigkeit von Menschen behaupteten, so die Erklärung. Als mögliche Ursachen nannte das Kuratorium unter anderem auch Perspektivlosigkeit und Resignation.
Oberkirchenrat Manfred Sutter wies darauf hin, dass die Landeskirche in ihren Kindertagesstätten ein breites Lernfeld für interkulturelles Zusammenleben zur Verfügung stelle. „Kirchliche Jugendarbeit will gerade junge Menschen zu Toleranz und zur Verständigung ermutigen und befähigen“, sagte Sutter. Menschen in ihrer Würde wahrzunehmen und gegenseitige Wertschätzung seien Grundlage kirchlicher Arbeit.
Das Kuratorium für weltweite Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung besteht aus 21 Mitgliedern, die von der Kirchenregierung berufen wurden. Es ist paritätisch mit ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Landeskirche und Diakonie besetzt. Auch die Weltläden, die Westpfälzer Friedensinitiative, die Gruppe Frauen wagen Frieden und ein Vertreter der Landeszentrale für Umweltaufklärung arbeiten mit. Vorsitzende ist Regierungsschuldirektorin Ruth Kerth.