Sprachförderung für Kinder, interkulturelle Fortbildung von Verwaltungsbediensteten, die Errichtung eines Kunstwerks, das die interkulturelle Vielfalt der Stadt symbolisiert, ein "Interkultureller Garten" auf dem Gelände der Landesgartenschau Landau 2014.
Diese und viele weitere Ideen für ein gutes interkulturelles Miteinander wurden in einem Integrationskonzept für die Stadt Landau in der Pfalz zusammengestellt. Bürgermeister Thomas Hirsch und der Vorsitzende des Beirats für Migration und Integration, Aydin Tas, haben es nun im Landauer Rathaus vorgestellt.
Bei dem fast dreißig Seiten umfassenden Werk handele es sich nicht um ein Rezept aus der Konserve, sondern um ein speziell für Landau entwickeltes Konzept, das von rund fünfzig ehrenamtlich tätigen Bürgerinnen und Bürgern über viele Monate erstellt wurde. Koordiniert und begleitet wurde der Entstehungsprozess von Sozialamtsleiter Hans-Joachim Malo und der städtischen Integrationsbeauftragten Elena Schwahn, die das neue Konzept mit vorstellten.
Sozialdezernent Thomas Hirsch betonte, dass es der übereinstimmende Wille aller Beteiligten gewesen sei, erstmals verschiedene Ideen zu einem einzigen, übergreifenden Konzept zusammenzutragen, und dieses nun auch langfristig umzusetzen: Das Konzept steht jetzt, womit wir einen ersten Schritt getan haben. Es werden aber viele weitere folgen müssen. Das Konzept muss nun durch die Gremien und dann Mitte Dezember vom Stadtrat beschlossen werden. Anschließend wollen wir es nach und nach umsetzen. Wir befinden uns momentan also sozusagen auf einer Zwischenstation", so Bürgermeister Hirsch.
Ähnlich sieht das auch Aydin Tas: "Wir wollten die Bedarfe erkennen und Lösungsmöglichkeiten aufzeigen, was auch gelungen ist. Interessant ist dabei vor allem, dass das Konzept nicht am Grünen Tisch entstanden ist, sondern von Menschen aus der Praxis in einem jederzeit offenen Verfahren entwickelt wurde."
Grundlage des Konzeptes ist ein offener Prozess, der unter der Moderation der Bertelmanns Stiftung in den zurückliegenden Monaten mit zahlreichen Akteuren der kommunalen Integrationsarbeit durchgeführt wurde. Mehr als fünfzig Beteiligte haben nach einem Auftakt-Workshop über Monate hinweg in fünf Arbeitsgruppen mit den Handlungsfeldern "Bildung", "Sprache", "Interkulturelle Öffnung der Verwaltung", "Atmosphäre" und "Arbeit" in über dreißig Sitzungsterminen Ideen und Handlungsempfehlungen zusammengetragen, die sich an dem zentralen Leitbild orientieren und die zukünftig zur Verbesserung der Integrationsarbeit umgesetzt werden sollen.
Hirsch dankte allen, die sich in dieses Projekt eingebracht hatten, machte aber zugleich gemeinsam mit Tas deutlich, dass man noch lange nicht am Ziel sei: "Wir können uns nicht bequem zurücklehnen, wir wollen unsere Anstrengungen fortsetzen und langfristige Perspektiven entwickeln", heißt es im gemeinsamen Vorwort. Das Konzept sei daher nicht abschließend, sondern müsse ständig fortentwickelt werden. Es gehe darum, einen Prozess anzulegen, der Änderungen nicht nur vertrage, sondern sie gerade zu erforderlich mache.
Um diese Entwicklung künftig zu dokumentieren, soll ein geeignetes Kennzahlenset entwickelt werden. In regelmäßig stattfindenden "Integrationskonferenzen" sollen die Beteiligten auf dieser Grundlage jeweils eine gemeinsame Bilanz über die bisher erreichten Ziele ziehen und so gleichzeitig die Weiterentwicklung der Integrationsarbeit gestalten. Wichtig sei, sagten Hirsch und Tas, dass dabei nicht nur auf städtische Aktivitäten geblickt werde, sondern auch das aktive Engagement der Bürgerschaft Eingang finde.