Mit einem sensationellen Soloprogramm überraschte Justus Frantz als spannender Erzähler und überragender Komponist. Auch Zuhörer ohne Hintergrundwissen zu Chopin waren begeistert, wie er schwerste Etüden ohne Notenblatt verinnerlicht hatte.
Der Funke sprang über als seine Geschichten zu Chopins Reise nach Mallorca immer spannender und die Préludes, Etüden, Nocturnes, Polonaisen und Walzer, immer schwerer wurden. Justus Frantz hatte Chopins Leben und Werke regelrecht verinnerlicht.
„Wunderbar nicht nur Frantz Spiel auf dem Flügel, sondern auch sein Erzählstil. Frantz verstand es Chopins Reise mit der Schriftstellerin George Sand nach Mallorca im Jahre 1838 stets spannend zu erzählen. Spannend auch seine Beschreibung der Inselbevölkerung, die damals, ganz anders als heute noch sehr verschlossen gegenüber Fremden war. Sein Ziel die Baleareninsel nach Noten kennen zu lernen, ging voll auf. Beinahe im Stile eines Musikpädagogen gelang es ihm trefflich die Werke Chopins mit dessen einzelnen Stationen seines Mallorca-Aufenthaltes zu verbinden. Auch wer zuvor nicht unbedingt in der Welt Chopins zu Hause war, erlebte den großen Komponisten des 19. Jahrhunderts mit einer beinahe unvorstellbaren Authentizität.“
Als Dank für sein Kommen nach Bad Bergzabern überreichte ihm der Maler Rainer Magold, ein Portrait, das er sich so sehr gewünscht hatte. Ein Teil der Einnahmen des Abends, der mit „Standing Ovations“ endete, gingen an das von ihm gegründete und dirigierte Orchester junger Musiker, die „Philharmonie der Nationen“.