Tagelanger, heftiger Schneefall in Rheinland-Pfalz und Hessen war die Ausgangslage für die Bundeswehrübung TERNET 11 (Territoriales Netzwerk 11) des Wehrbereichskommandos II in Mainz. Vom 7. bis 10. November 2011 übte die Bundeswehr die zivil-militärische Zusammenarbeit und die Hilfeleistungen der Bundeswehr im Katastrophenfall.
Insgesamt 45 Lagen wurden für die Lagezentren in den Landeskommandos Hessen und Wiesbaden sowie in den örtlichen Verbindungskommandos in den Landkreisen und Städten vorbereitet. „Wir haben dabei realistische Szenen in den Regionen ausgewählt“, erklärt Generalmajor Gerhard Stelz. Im Landkreis Südliche Weinstraße wurde zu der Ausgangslage (Schneechaos) noch einen Massenunfall im Annweilerer Tunnel mit 200 zu versorgenden Personen simuliert. Weiter wurde eine Evakuierung der Edith-Stein-Klinik nach einem Großbrand und eine Zugentgleisung bei Annweiler eingespielt.
„Keine Katastrophe ist vorhersehbar, da wir die Natur nicht beherrschen können, aber wir können vorbereitet sein“, so Generalmajor Stelz. Die Bevölkerung erwarte sofortige Hilfe und das sei der Anspruch, den die Hilfsorganisationen zu erfüllen haben.
Auch die Landrätin Theresia Riedmaier sieht in der erfolgreichen Kooperation zwischen Bundeswehr, Feuerwehren, Polizei, Rettungsdiensten, Technisches Hilfswerk eine wichtige Aufgabe für Vorsorge und Sicherheit der Bürgerschaft. „Durch regelmäßige Übungen und Fortbildungen bauen und vertiefen wir die Zusammenarbeit und versuchen, die Abläufe zu beherrschen“, so Riedmaier.
Diese Handlungssicherheit sieht auch Oberst Pauli, der die Übung vorbereitet hat: „Ziel dieser computergestürzten Stabsübung ist es, die Alarmierungsverfahren zu testen und die Stabsarbeit für einen solchen Fall zu üben. Ferner wird es darauf ankommen, die eingehenden Hilfs- und Unterstützungsanträge, die über die Katastrophenschutzstäbe an die Verbindungskommandos geleitet werden, zu prüfen und umzusetzen.
Die Verbindungskommandos der Bundeswehr sind ausschließlich mit Reservisten besetzt, die auch die nötigen Ortskenntnisse haben. „Wir werden bei einem Schadensfall von den Katastrophenschutzstäben alarmiert, wenn die zivilen Möglichkeiten nicht mehr ausrechen. Die Bundeswehr hilft dann mit Gerät und Personal“, so Frank Mulack, Leiter des Verbindungskommandos Südliche Weinstraße. Die Alarmierungsstruktur brauche zwar einen Vorlauf, aber dafür verfüge die Bundeswehr beispielsweise über viel Sanitätskräfte und Pioniere, die Notunterkünfte aufbauen und organisieren können.