Die Evangelische Kirche der Pfalz will den christlich-jüdischen Dialog verstärken. In seinem Grußwort anlässlich der Einweihung der Speyerer Synagoge am 9. November bekräftigte Kirchenpräsident Christian Schad die Verpflichtung der Landeskirche, die Versöhnungsarbeit weiterzuführen. Beide Religionsgemeinschaften sollten „miteinander gedenken und feiern“.
Dazu könne die neue Synagoge „Beith-Schalom“ („Haus des Friedens“) ihren „unverwechselbaren Beitrag“ leisten, indem sich durch sie auch neue Kontakte und Verbindungen zwischen Juden und Christen ergäben, sagte Schad. Der Kirchenpräsident erinnerte daran, dass die landeskirchliche Verfassung ausdrücklich Bezug auf die Erwählung des Volkes Israel durch Gott Bezug nehme und vor 16 Jahren u.a. um den Passus ergänzt worden sei, dass die Evangelische Kirche der Pfalz jeder Form von Judenfeindschaft entgegentrete. „Diese Aufgabe, die unserer Kirche damit gestellt ist, ist noch lange nicht erfüllt“, sagte Schad.
„Wie konnte es je dazu kommen, dass wir als Christen diese bleibende Erwählung aus den Augen verloren haben?“, fragte Schad. Zwar unterschieden sich Christen und Juden in der Frage nach der Messianität Jesu. Aber die Trennung im Glauben hätte eine Trennung ohne Antijuadiasmus, vielmehr eine Auseinandersetzung unter bleibend verbundenen Geschwistern sein müssen. „Bekennen wir doch als Kirche, dass Gott in Jesus von Nazareth nicht nur Mensch, sondern Jude wurde“, so der Kirchenpräsident.