Unter dem Motto "Neuland – Andere Wege in der energetischen Ertüchtigung historischer Bauten" findet am 10./11.11.2011 im Kleinen Saal der Festhalle, Mahlastraße 3, ein interdisziplinäres Symposium mit einer Werkschau vor Ort und einem öffentlichen Abendvortrag in Landau statt. Die Schirmherrschaft übernimmt Oberbürgermeister Hans-Dieter Schlimmer.
Die Veranstaltung der Stadt Landau in der Pfalz in Kooperation mit der Generaldirektion Kulturelles Erbe RLP, dem Institut für Steinkonservierung e.V., der Architektenkammer RLP und der Arbeitsgemeinschaft der Handwerkskammern RLP richtet sich nicht nur an Fachleute, Architekten, Fachplaner und Handwerker, sondern auch an Bauherren und die interessierte Öffentlichkeit. Die Veranstaltung umfasst ein hochkarätiges Vortragsprogramm mit namhaften Referenten aus Wissenschaft und Praxis.
Immer häufiger ist das Wärmedämmverbundsystem (WDVS) die erste Wahl. Einmal verpackt, erkennen viele Bauherren ihr Haus nicht wieder. Nach den ersten Kosteneinsparungen zeigen sich leider zu oft neben den ästhetischen auch technische Mängel. Im schlimmsten Fall muss dann das WDCS wieder demontiert werden. Eine Werkschau vor Ort soll ein breiteres Spektrum an Möglichkeiten aufzeigen und nicht nur Einblicke in den Stand der praktischen Umsetzung im Alltag geben, sondern auch offene Fragestellungen auf der Suche nach zukünftigen Lösungsmöglichkeiten ansprechen.
Die Teilnahmegebühr in Höhe von 45 Euro für den ersten Tag und 30 Euro für den zweiten Tag umfasst einen Mittagsimbiss; um Anmeldung unter neuland@landau.de oder per Fax unter 06341/13 88 6106 bis 08.11.2011 wird gebeten.
Zum Programm:
Inhaltlich wird die Tagung sowohl von technologisch-wissenschaftlichen, als auch praktisch-ausführungstechnischen Aspekten geprägt. Dabei sollen bereits realisierte Projekte als "best practice" vorgestellt und anstehende Vorhaben und Fragestellungen gemeinsam diskutiert werden. Die Bandbreite der vorgestellten Projekte reicht exemplarisch vom reinen Wohnbau bis zum Wohn- und Gewerbebau, vom Einzelobjekt zur Siedlung, vom Fachwerkhaus über den gründerzeitlichen zum Wohnblock der Nachkriegszeit.
Zu Wort kommen soll nicht nur die Forschung mit dem vom Bundesministerium für Verkehr Bauen und Stadtentwicklung (BMVBS) an der TU Darmstadt geförderten und erstmals auf diesem Symposium durch Herrn Keller öffentlich vorgestellten Leitfaden "Energetisch Sanieren Gestalten – Baubestand nachhaltig weiterentwickeln", bei dem es vor allem auch um die Frage geht, welche Auswirkungen energetische Umbauten auf das architektonische Erscheinungsbild haben können. Durch Fachvorträge über Möglichkeiten der Innendämmung (Prof. Dr. Garrecht, TU Darmstadt oder Frau Anlauft, Energiereferat der Stadt Nürnberg), aus dem Bereich des Handwerks (Herr Sprenger, Handwerkskammer Koblenz), der Architekten (Frau Moog, Koch und Partner Architekten und Stadtplaner München), aus Sicht des Planers und Eigentümers (Herr Wagner, Baudirektor Helmstedt), sowie der Landesdenkmalpflege (Dr. Fritz von Preuschen) und der Gebäudeenergieberatung (Dr. Haus, Umweltzentrum Tübingen) sollen ganz unterschiedliche Blickwinkel beleuchtet werden.
Ein weiterer Höhepunkt des umfangreichen zweitägigen Programms wird der öffentliche Abendvortrag des renommierten Architekturbüros Molter Linnemann Architekten Kaiserslautern zum Thema "WDVS und das verlorene Ansehen der Architektur" sein.
Wesentlichen Raum nimmt weiterhin die Vorstellung geplanter oder bereits realisierter Umnutzungsprojekte ein. Von städtischen Sanierungsvorhaben des Gebäudemanagements entlang der Cornichonstraße über anstehende Projekte auf dem Gelände der ehemaligen Kaserne "Estienne & Foch", wo bereits die Vorbereitungen zur Landesgartenschau 2014 laufen, reicht die Spanne bis hin zu praktischen Erfahrungen mit bereits erprobten und in Betrieb befindlichen Wohn- und Gewerbeanlagen von ARCHImedes im "Lazarettgarten" und in einer ehemaligen Schule, Dagobertstraße, beides Umnutzungen von Bestandsbauten, einerseits der Jahrhundertwende, andererseits aus der Nachkriegszeit.
In den Pausen zwischen den Vortragsblöcken bietet sich Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Gelegenheit zum regen Erfahrungsaustausch untereinander, mit den Fachreferenten und den Akteuren vor Ort.