"Die Zusammenarbeit der Kindertagesstätten und Grundschulen im Landkreis Südliche Weinstraße soll weiter ausgebaut werden", erklärte Erster Kreisbeigeordneter Nicolai Schenk bei der Vorstellung des neu erarbeiteten Konzeptpapiers am vergangenen Donnerstag in Birkweiler.
Das Konzept wurde von kirchlichen und kommunalen Vertretern von Kitas, von Leitungen an Grundschulen, der ADD und dem Kreisjugendamt erarbeitet und nun auch in Kraft gesetzt. Die auf 15 Seiten formulierten Empfehlungen sollen qualitative Verbesserungen bringen und den Kindern einen leichteren Übergang von Kindertagesstätte zur Schule ermöglichen. Weiter werden auch die Eltern stärker eingebunden werden.
Bereits in der Grundschulordnung und in den Bildungs- und Erziehungsempfehlungen für die Kindertagesstätten in Rheinland-Pfalz ist rechtlich festgehalten, dass eine Kooperation zwischen diesen beiden Institutionen erfolgen soll. Eine Umfrage in allen 69 Kindertagesstätten und 30 Grund- und Förderschulen im Landkreis Südliche Weinstraße hat ergeben, dass die Zusammenarbeit noch in unterschiedlichen Intensitäten und Ausprägungen stattfindet. „Es gibt keine einheitliche, inhaltliche Struktur. Die meisten Begegnungen und Kontakte werden personenabhängig und oft sehr verschieden umgesetzt“, so der Leiter des Kreisjugendamtes Peter Lerch. Deshalb habe eine Arbeitsgruppe aus Eltern-, Schul- und Kita-vertretern Arbeitshilfen ausgearbeitet. „Diese Richtlinien sollen nun Grundlage für die Arbeit sein, die individuell auf die Bedürfnisse der Kindern und Eltern abgestimmt werden kann“, so Anja Straluke, zustä ndig für die Kindertagesstätten im Landkreis Südliche Weinstraße. Es seien ganz unterschiedliche Formen der Kooperationen möglich, wie beispielsweise gemeinsame Elternabende, Kooperationstreffen, Austausch der künftigen Schulanfänger sowie gegenseitigen Besuche und Hospitationen, so Stralucke.
Bei der Vorstellung der neuen Empfehlungen berichteten Vertretern aus den Grundschulen und Kindertagesstätten über bereits gelebte Praxisbeispiele: Kinder besuchen bereits vor Schulanfang zum Basteln und Spielen das Grundschulgebäude, Eltern können an Abenden mit den Grundschullehrerinnen sprechen und auch Wünsche und Ängste äußern, es gibt Projekte, die regelmäßig für Kinder aus Grundschule und Kindertagesstätten stattfinden. „Dadurch sind die Kinder am ersten Schultag nicht mehr so schüchtern und nur wenig aufgeregt. Sie kennen ihre Lehrerin und das Schulgebäude bereits und sind meist schon in der ersten Pause vollkommen integriert. Das ist schön zusehen“, beschreibt eine Grundschulleiterin.
Auch die Eltern sind mit dem neuen Papier zufrieden. Vorsitzender des Kreiselternausschusses Ulrich Messemer sagt: „Wir bekommen von Eltern ein Feedback, deren Kinder bereits in die Schule gehen, aber auch von den Kindern selbst. Einen guten Übergang kann aber nur bestehen, wenn die Einrichtungen zusammenarbeiten. Wir sind auf einem sehr guten Weg.“
Schenk kündigt an, dass im ersten Jahr die Arbeitsgruppe noch regelmäßig zusammenkommen wird, um Anregungen, Nachfragen und neue Impulse aufzugreifen und abzuwägen. Weiter ist ein Fachtag zu diesem Thema geplant.