Der Pfälzer Wald zeigte am 9. Dezember ein Gesicht das nur Wenige von ihm kennen; eiskalter Wind, Schneetreiben und mitten darin, eine Demonstration. messerscharfe Schneekristalle röteten die Gesichter der etwa 150 Menschen welche auf dem Hermersberger Hof an diesem Sonntagmorgen zusammen gekommen waren. Die Initiative "pro pfälzerwald" und der "Luitpoldturm-Verein" hatten zu einer Kundgebung und Demonstration an diese Stätte aufgerufen. Sprecher der Naturschutzverbände aus Rheinland-Pfalz erklärten unter dem Beifall der Anwesenden ihre Ablehnung des Landesentwicklungsplanes IV der Landesregierung im Hinblick auf Standorte von Windrädern im Pfälzer Wald.
So verwies Heinz Schlappkohl, als Sprecher des BUND auf die völlig ungeklärten Einwirkungen von Windrädern dieser Größenordnung auf die Pflanzen- und Tierwelt des UNESCO-geschützten Biosphärenreservates Pfälzer Wald – Nordvogesen. Unter anderem berichtete er, dass unsere französischen Nachbarn aus diesem Reservat einstimmig eine Aufstellung von Windrädern in den Vogesen ablehnen und über die rheinl.-pfälzischen Alleingänge mehr als verwundert sind. Denn es besteht die Möglichkeit, dass die UNESCO das Prädikat Biosphärenreservat für den Pfälzer Wald widerruft. Als Zeichen der Verbundenheit befanden sich rechts und links vom Rednerpult eine deutsche und eine französische Fahne.
Auch der Verein Naturpark Pfälzerwald mit Sitz in Lambrecht hat in seiner letzten Sitzung mit einer Enthaltung die von der Landesregierung geplanten Standorte im Pfälzer Wald geschlossen abgelehnt, wie sein Geschäftsführer auf der Kundgebung verkündete.
Der Vertreter des pfälzischen Tourismusverbandes verwies auf die vorhersehbare, verheerende Wirkung des Rückganges von Gästen. Die Branche rechnet durch die Aufstellung von Windrädern im Pfälzer Wald mit einem Rückgang des Tourismus von 25 %.
Stefan Huwer, von Beruf Ingenieur und Sprecher der Initiative pro pfälzerwald klärte die Zuhörerinnen und Zuhörer über „die Lüge der billigen Elektrizität“ auf und rechnete Ihnen als letzter Redner der Initiativen vor, wie sich der Strompreis heute zusammensetzt und was sich daran nicht verändern lassen kann, bzw. was die Erzeugung mit Windrädern im Pfälzer Wald mehr kosten wird. Er verwies darauf, dass Strom aus Wasserkraft wesentlich billiger, umweltgerechter und nachhaltiger herzustellen ist. Damit bestätigte er die kleine Abordnung aus dem Elmsteiner Tal welche mit einem Transparent auf die jahrhundertelange Nutzung der Wasserkraft und den notwendigen Erhalt des Kulturgutes Triftanlagen im Elmsteiner Tal hinwies.
Nach Auffassung von Gottfried Lucas-Haertel, Fachmann für dezentrale Energietechnik und als zertifizierter Gästeführer in Elmstein Mitglied in der AG Kultur und Geschichte, der sich z.Z. aufgrund eines Arbeitsunfalles im Krankenstand befindet wäre Stromerzeugung aus Solarenergie, Biomasse und/oder Wasserkraft wirtschaftlicher und nachhaltiger als „Industrieanlagen des Windkraftkapitals im Pfälzer Wald“.