Mehr als 400 Menschen haben sich bislang im Jahr 2012 in Heidelberg einbürgern lassen. Bürgermeister Wolfgang Erichson hat am Mittwoch, 12. Dezember 2012, in seinen Diensträumen die 400. Einbürgerungsurkunde an Janna Christou übergeben, die diese stellvertretend für die Gruppe der Neu-Eingebürgerten entgegengenommen hat.
Die „neue Deutsche“ mit griechischen Wurzeln ist in Heidelberg geboren. Die 21-Jährige hat im Februar 2011 die Prüfung zur Verwaltungsfachangestellten bestanden. Die praktische Ausbildung hat sie bei der Stadt Heidelberg absolviert. Seit Dezember 2011 arbeitet sie bei der Ausländerbehörde der Stadt Heidelberg.
„… aber heimisch bin ich in Heidelberg“
Zu ihren Beweggründen für die Einbürgerung sagte Janna Christou: „Ich bin in Heidelberg geboren, hier aufgewachsen, ich fühle mich bereits als Deutsche. Meine Eltern stammen aus Korfu, meine Großeltern leben noch dort. Es ist immer wieder schön, jeden Sommer für einige Wochen dorthin zu fahren. Aber heimisch bin ich in Heidelberg. Bisher fehlte eigentlich nur der Pass. Durch meine Tätigkeit in der Ausländerbehörde bekam ich auch Kontakt mit dem Sachgebiet Einbürgerungen und ich stellte den Antrag. Ich war überrascht über die einfache Antragstellung und schnelle Bearbeitung. Ich kann nur jedem empfehlen, der wie ich hier geboren wurde, ebenfalls einen Antrag zu stellen“.
Steigende Einbürgerungszahlen in Heidelberg
In Heidelberg sind die Einbürgerungszahlen bereits zum dritten Mal in Folge gestiegen. Im Vergleich zu 2009 mit 318, 2010 mit 314 und 2011 mit 336 Einbürgerungen sind es im Jahr 2012 mehr als 400 ausländische Mitbürgerinnen und Mitbürger, die sich dazu entschieden haben, die deutsche Staatsbürgerschaft anzunehmen. Diesen positiven Trend, der sich landesweit abzeichnet, hebt Bürgermeister Erichson besonders hervor: „Ich begrüße diesen Schritt vieler Bürgerinnen und Bürger sehr. Für mich bestätigt dies, dass unsere Integrationspolitik erfolgreich ist.“
Willkommenskultur in Heidelberg
Heidelberg ist eine weltoffene, tolerante und multikulturell orientierte Stadt, in der schätzungsweise 38.000 Menschen mit Zuwanderungsgeschichte leben. Im Zuge ihrer Integrationspolitik misst die Stadt Heidelberg der Einbürgerung neuer deutscher Staatsbürgerinnen und Staatsbürger einen hohen Stellenwert bei. Die Stadt Heidelberg will den „neuen Deutschen“ vermitteln, dass sie in Heidelberg nicht nur willkommen sind, sondern dass Menschen anderer Nationen oder Herkunft, anderer Religion oder Kulturen als echte Bereicherung für die Stadt gesehen werden.
Hintergrundinformation: Einbürgerung
Zahlreiche Ausländer/innen beantragen jedes Jahr in Heidelberg die deutsche Staatsangehörigkeit. Um den deutschen Pass zu erhalten, müssen die Antragsteller/innen einige Voraussetzungen erfüllen:
Zum Zeitpunkt der Einbürgerung muss ein unbefristetes Aufenthaltsrecht oder eine Aufenthaltserlaubnis des/der Antragsteller/in vorliegen, er/sie muss seit acht Jahren in Deutschland leben (bei Vorliegen besonderer Integrationsleistungen genügen sechs Jahre, für Deutschverheiratete sind es drei Jahre), den Lebensunterhalt für sich und die unterhaltsberechtigten Angehörigen ohne Sozialhilfe oder Arbeitslosengeld II bestreiten können, ausreichende Deutschkenntnisse besitzen (mindestens Sprachzertifikat Deutsch-Test für Zuwanderer mit dem Gesamtergebnis B1), die Rechts- und Gesellschaftsordnung sowie die Lebensverhältnisse in Deutschland kennen, sich zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung des deutschen Grundgesetzes bekennen, die alte Staatsangehörigkeit in der Regel bei der Einbürgerung aufgeben, er/sie darf nicht wegen einer Straftat verurteilt sein.
Das Wissen der Einbürgerungswilligen in Hinblick auf die Rechts- und Gesellschaftsordnung und die Lebensverhältnisse in Deutschland wird seit dem 1. September 2008 im sogenannten Einbürgerungstest abgefragt. Diese Tests werden in Baden-Württemberg von den Volkshochschulen durchgeführt.