In ihrer gestrigen Sitzung im Ludwigshafener Ernst-Bloch-Zentrum hat die regionale Arbeitsgruppe Kulturvision 2015 beschlossen, die Kulturhauptstadtbewerbung von Mannheim zusammen mit der Metropolregion Rhein-Neckar (MRN) weiterhin tatkräftig zu unterstützen.
„Für die ganze Region steckt in dieser Bewerbung eine riesige Chance, als das wahrgenommen zu werden, was sie ist: eine Region mit einer kulturellen Vielfalt und Qualität, die ihresgleichen sucht“, so Mannheims Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz, Sprecher der Arbeitsgruppe, in der neben Mannheim u.a. auch die Städte Ludwigshafen, Heidelberg, Speyer, Worms, Schwetzingen, Frankenthal, Weinheim sowie Rhein-Neckar-Kreis und Rhein-Pfalz-Kreis vertreten sind. „Wir erleben ja bereits jetzt, dass diese gemeinsame Bewerbung ein enormer Motor ist, die Region insgesamt weiterzuentwickeln.“ Schließlich sei von der Europäischen Kommission ge-fordert, dass die Bewerbung in eine langfristige Stadt- und Regionalentwicklungsstrategie eingebettet ist. Dies sei sichergestellt durch die Arbeit des vor fünf Jahren eigens eingerichteten Büros der Stadt Mannheim und die Einbindung der Region durch das Kulturbüro der MRN.
Die Europäische Kommission hatte im Juli einen Vorschlag zur Wei-terführung der Initiative „Kulturhauptstädte Europas“ vorgelegt, in dem die Gastgeber-Länder für Kulturhauptstädte nach 2019 vorgeschlagen werden. Demnach könnte Deutschland 2025 wieder eine Kulturhauptstadt stellen. Die endgültige Entscheidung über die Gastgeber-Länderverteilung fällt voraussichtlich im November 2013. Mannheim hatte bisher mit dem frühestmöglichen Termin, nämlich 2020, kalkuliert, um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein. „Falls die Kommission Deutschland als Gastgeberland bereits für einen früheren Zeitpunkt vorschlägt, wären wir also auch dann bestens vorbereitet“, so Kurz.
Das „Advisory Board Kulturhauptstadt“ unter Vorsitz von Prof. Nico Hofmann hatte im Herbst empfohlen, dass Mannheim und die Region an einer Bewerbung festhalten sollen. „Die Bewerbung schafft gemeinsame Grundlagen und fördert ein tieferes Verständnis vom Werden, der Gegenwart und Zukunft der Region“, heißt es in der Empfehlung.
Die AG „Kulturvision 2015“
Die Arbeitsgruppe "Kulturvision 2015" wurde im Jahr 2004 ins Leben gerufen, um die Metropolregion Rhein-Neckar als Standort herausragender kultureller Vielfalt zu profilieren und die Vernetzung der regionalen Festivals und Kulturinstitutionen voranzutreiben. Dem Netzwerk gehören Vertreter aus Kultur, Politik, Verwaltung und Wirtschaft an. Sprecher ist Mannheims Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz. Die AG "Kulturvision 2015" unterstützt bestehende regionale Kulturaktivitäten und initiiert eigene Projekte. So wurden beispielsweise im Jahr 2005 das Festival des deutschen Films und das Fotofestival Mannheim-Ludwigshafen-Heidelberg etab-liert. Seit 2007 erscheint zwei Mal pro Jahr das Magazin "Festivalregion Rhein- Neckar" zu den Top-Festivals.
Das „Advisory Board“
Das „Advisory Board“, das seit 2011 den Oberbürgermeister der Stadt Mannheim berät, besteht aus international agierenden Experten, die ihr Wissen und ihre Netzwerke in das Gesamtprojekt einbringen. Das „Advisory Board“ arbeitet unter dem Vorsitz von Prof. Nico Hofmann, ihm gehören Oberbürgermeister Peter Kurz, Dr. John Feldmann, Charles Landry, Prof. Dr. Martina Löw, Xavier Naidoo, Prof. Dr. Oliver Scheytt und das Büro Kulturhauptstadt Mannheim an. Als Vertreter für die Region werden Thomas Kraus (Kulturbüro MRN) und Julia Kronberg (Stadt Ludwigshafen) als Gäste zu den „Advisory Board“ Sitzungen geladen.