Heidelberg – Die Bildungschancen von Schülerinnen und Schülern mit besonderem Förderbedarf zu verbessern, ist das Ziel des Heidelberger Unterstützungssystems Schule (HÜS). Seit 2009 gibt es das freiwillige Förderprogramm der Stadt Heidelberg, von dem alleine im laufenden Schuljahr bislang 660 Schülerinnen und Schüler an allen öffentlichen Heidelberger Schulen profitieren.
Etwas mehr als die Hälfte der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler hat einen Migrationshintergrund. Die Stadt investiert jährlich 200.000 Euro in diese Maßnahme.
„Der Zugang zu Wissen und die Fähigkeit zu lebenslangem Lernen sind entscheidende Faktoren dafür, dass Kinder möglichst gute Chancen auf eine erfolgreiche Zukunft haben. Das Förderprogramm HÜS hat sich hier als Unterstützungsmaßnahme bewährt und ist mittlerweile fest im Fördercurriculum der Heidelberger Schulen installiert“, erklärt Bürgermeister Dr. Joachim Gerner.
HÜS wird im Auftrag der Stadt von der Volkshochschule geplant und durchgeführt. Kooperationspartner sind unter anderem die Heidelberger Stadtbücherei und die Musik- und Singschule. 2012 wurde das erfolgreiche Programm auf alle Schularten einschließlich Gymnasien und beruflichen Schulen ausgeweitet. Das Förderprogramm soll dazu beitragen, dass auch leistungsschwächere Schülerinnen und Schüler das Klassenziel oder den Schulabschluss mit möglichst guten Noten erreichen. Der Förderunterricht ist freiwillig und findet ergänzend zum regulären Unterricht statt. Unterrichtet wird in Kleingruppen und überwiegend in den Kernfächern Mathematik, Deutsch und Englisch.
Über die gezielte Förderung in den Kernfächern hinaus, werden im Rahmen von HÜS gezielte Maßnahmen zur Stärkung der Sozialkompetenz der Schülerinnen und Schüler und zur Verbesserung des Schulklimas angeboten. So gibt es beispielsweise auch Kurse in Kunst, Theaterpädagogik oder Musik. Beispielhaft für diese Förderung ist das HÜS-Projekt der Fröbelschule in Wieblingen. Dort haben Grundschülerinnen und Grundschüler im Rahmen eines Kunstprojekts über ein ganzes Schuljahr hinweg die Mädchen- und Jungentoiletten verschönert. Dabei sind mit der Unterstützung des Künstlers Halil Kacemer eine Unterwasserwelt und ein Dschungelrelief aus selbst gebrannten Fliesen entstanden.