Darmstadt – Oberbürgermeister Jochen Partsch und Bürgermeister Rafael Reißer haben am heutigen Mittwoch (02.) die verschiedenen Maßnahmen der Wissenschaftsstadt Darmstadt, des Sportkreises Darmstadt-Dieburg und weiterer Partner auf Vereinsebene zum Thema ‚Sport und Flüchtlinge‘ vorgestellt.
Hintergrund ist die personelle Aufstockung des Sportkreises in Darmstadt mit einer Vollzeitstelle, die zunächst befristet für ein Jahr, Sport-, Bewegungs- und Begegnungsangebote für Flüchtlinge initiieren und die Vereine in ihrem Engagement unterstützen soll. Hierfür stellt die Wissenschaftsstadt Darmstadt dem Sportkreis Darmstadt-Dieburg einen finanziellen Zuschuss in Höhe von 51.000 Euro zur Verfügung. Ziel der Unterstützung ist die möglichst kurzfristige, schnelle, unkomplizierte, aber auch zielgruppengerechte Implementation von Sport- und Bewegungsangebote in das Vereinsprogramm und dauerhafte Ermöglichung von Beteiligung und Teilhabe an vorhandenen Angeboten.
Oberbürgermeister Jochen Partsch dazu: „Im Rahmen von Integrationsleistungen für Menschen ausländischer Herkunft in die kommunale Gesellschaft spielen der Sport und das Engagement der Sportvereine auch in Darmstadt seit langer Zeit eine bedeutende Rolle. Vielfältige Projekte, Unterstützung und Betreuungsangebote für Flüchtlinge in der jüngeren Vergangenheit und Gegenwart unterstreichen das. Durch die entsprechende Beschlusslage zum städtischen Haushalt 2016 als auch durch das Förderprogramm ‚Sport und Flüchtlinge‘ der Hessischen Landesregierung wurden nun auch die finanziellen Voraussetzungen für weitere Maßnahmen geschaffen“, erläutert Partsch den integrationspolitischen Rahmen.
Bürgermeister und Sportdezernent Rafael Reißer: „Die große Zahl der Flüchtlinge, die in Darmstadt angekommen ist und betreut wird, kann besonders erfolgreich mit Hilfe des Sportes willkommen geheißen werden. Durch unkomplizierte Kontakte mit Darmstädter Bürgerinnen und Bürgern über bekannte und einfach zu lernende Inhalte, etwa von Spielen, Bewegungsübungen, Tanz und Training, werden die Integrationswege in den Alltag erleichtert. Als etablierte Akteure im gesellschaftlichen Geschehen in Darmstadt übernehmen die Sportvereine dabei eine entscheidende Rolle. Ziel ist es, nachhaltig wirksam die Integration von Flüchtlingen zu begleiten und zu fördern“, so Reißer.
Um diese Ziele umzusetzen wird die neue Mitarbeiterin beim Sportkreis, Elisa Völker, die bereits zum 1. März 2016 ihre Arbeit aufgenommen hat, in enger Verzahnung mit dem Sportamt der Wissenschaftsstadt Darmstadt verschiedene Maßnahmen koordinieren und umsetzen. Dazu zählen die Koordination vorhandener Sport- und Vereinsaktivitäten im Rahmen der Betreuungsarbeit von Flüchtlingen in Darmstadt sowie der Aufbau, Ausbau und die Intensivierung von Kontakten zu anderen Organisationen und Akteuren in der Flüchtlingsarbeit mit Informationen zu Sportbedarfen und Sportmöglichkeiten von Flüchtlingen in Darmstadt. Weiterhin soll die Entwicklung neuer Veranstaltungsformate mit dem Thema ‚Sport und Flüchtlinge‘ vorangetrieben werden und eine integrative thematische Schwerpunktsetzung beim diesjährigen Sport- und Spielfest auf verschiedenen Ebenen erfolgen. Darüber hinaus ist die Koordination der Einsätze von „Sport-Coaches“ in Darmstadt, vornehmlich auch in den Stadtteilen, geplant, die den Kontakt zwischen den Vereinen, zu Sportstätten, Asylbetreuern, Trägerorganisationen, Flüchtlingsunterkünften und Flüchtlingen herstellen sollen sowie die Flüchtlinge in der ersten Zeit zu den Sportangeboten begleitet. Zusätzlich steht die Entwicklung eines langfristig wirksamen Konzepts zur Integration von Flüchtlingen mit dem und in den Sport, mit den Vereinen und die Vereine im Fokus der Aufgabenstellung.
Das Landesförderprogramm ‚Sport und Flüchtlinge‘ unterstützt hessische Städte und Gemeinden, in denen Sportvereine und Institutionen Sport- und Bewegungsangebote für Flüchtlinge initiieren möchten. Flüchtlingen soll schnell und unkompliziert das Ankommen in ihren Städten und Gemeinden erleichtert werden. Sogenannte ‚Sport-Coaches‘ helfen dabei bei der Koordination. Die Wissenschaftsstadt Darmstadt kann nach den Förderrichtlinien des Programms eine Förderung von 50.000 Euro erhalten.