Ingelheim – Schon in den ersten Lebensjahren werden die Weichen für Gesundheit und einen gesunden Lebensstil im Erwachsenenalter gestellt.
Die Ernährung spielt bei der Entwicklung eines Kindes eine wichtige Rolle. Ein gesundes und vor allem abwechslungsreiches Nahrungsangebot für Kinder liefert Energie und schafft die Grundlage für eine positive geistige und körperliche Entwicklung.
„Die Kinder unserer Kindertagesstätten und Grundschulen verbringen immer längere Zeiten in den Einrichtungen. Dabei übernehmen diese Institutionen vermehrt traditionelle familiäre Aufgaben, wozu auch das Essen und Trinken gehört“,
so Eveline Breyer, Bürgermeisterin der Stadt Ingelheim. Gesundheitsfördernde Ernährung steht in den städtischen Kitas schon lange im Vordergrund. Sybille Schönherr, Fachberatung der Kindertagesstätten bei der Stadtverwaltung, hat aus diesem Grund in Zusammenarbeit mit dem Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinhessen-Nahe-Hunsrück eine Seminarreihe zum Thema „Essen und Trinken in Kindertagesstätten“ zusammengestellt. Ein Seminar, das direkt auf die Ingelheimer Kindertagesstätten zugeschnitten ist.
„Die Seminarreihe richtet sich an die Leitungen der Kindertagesstätten und die Hauswirtschaftskräfte. Bestehende Speisepläne werden unter die Lupe genommen und gemeinsam optimiert“,
erklärt Eveline Breyer. Ein Blick in den Seminarraum zeigt: Gemeinsam sitzen die Seminarteilnehmerinnen und Seminarteilnehmer über Essenstabellen und erstellen neue Speisepläne. Es entsteht ein reger Austausch untereinander. Weiterhin grübeln sie zusammen, wie man nachhaltige Ernährung umsetzt.
„Nachhaltige Ernährung ist uns sehr wichtig. Es bedeutet: ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung. Ebenfalls soll durch das Seminar ein Umdenken beim Einkauf und bei der Zubereitung erreicht werden. Somit können die natürlichen Ressourcen geschont werden“,
erläutert Sybille Schönherr. Weiterhin lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Speisen kompetent zu planen, die Verpflegungssysteme gut zu gestalten und gesundheitsbewusstes Essen professionell zu fördern. Ein Hauptaugenmerk liegt auch bei den Allergenen.
„Allergene sind in Schulen und Kindergärten in ihrem Speisenangebot seit geraumer Zeit zu kennzeichnen. Viele Leiterinnen und Leiter, aber auch die Hauswirtschaftskräfte unserer Kindertagesstätten hatten hier viele Fragen. Mit der Seminarreihe möchten wir als Stadt unseren Einrichtungen die Möglichkeit geben sich weiterzuentwickeln und gegeben falls ihr Speisenangebot zusammen mit den Kindern neu auszuarbeiten“, bekräftigt Sybille Schönherr.
Seminarleiterin Hildegard Schleßmann-Fister vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum zeigt sich begeistert von dem Angebot der Stadtverwaltung.
„Ingelheim ist bis jetzt die einzige Kommune in unserem Gebiet, die eine solche Seminarreihe speziell für Kitas anbietet. Ich finde es gut, dass die Hauswirtschaftskräfte mit einbezogen werden. Sie bekommen so ein Gefühl der Dazugehörigkeit.“
Dieses Gefühl spiegelt sich dann unter anderem in der Kreativität und Vielfalt der Speiseplangestaltung wieder.
In den Ingelheimer Grundschulen wird dem Thema Mittagsverpflegung ebenfalls große Aufmerksamkeit gewidmet. Auch hier wurde mit dem Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum intensiv zusammengearbeitet. Alle Grundschulen, mit Ganztagsangebot, haben am „Qualifizierungsprozess für Mittagsverpflegung an Schulen“ sowie am „Speiseplan-Check“ teilgenommen.
Begleitet und geleitet wurden diese Angebote durch die Vernetzungsstelle Schulverpflegung Rheinland-Pfalz. Im Rahmen der Speiseplan-Checks wurden die Speisepläne an den DGE-Qualitätsstandard (Deutsch Gesellschaft für Ernährung e.V.) angepasst. Im Rahmen des Qualifizierungsprozesses wurde der erste von drei Qualitätsbereichen „Verpflegung, Rahmenbedingungen und Verpflegungskonzept“ bearbeitet. In diesem Zusammenhang wurde in allen drei Grundschulen Mensa-Räte gegründet, in welchen die Schulen, Schulträger, Eltern, Schüler und Caterer zusammenarbeiten um die Qualität und die Akzeptanz einer gesunden Mittagsverpflegung weiter zu steigern. Mit Erreichen der ersten Qualitätsstufe wurde allen teilnehmenden Schulen der erste Stern verliehen.
Zudem wurden für das Jahr 2016 Mittel im städtischen Haushalt bereitgestellt, um die von den Kindern und Schulen gewünschten Salatbars anzuschaffen. In der Pestalozzischule ist die Umsetzung bereits erfolgt und die Salatbar erfreut sich großer Beliebtheit.
Auch den Hauswirtschaftskräften der Grundschulen stehen umfangreiche Fortbildungsmöglichkeiten offen und werden auch regelmäßig angenommen.