Ingelheim – Voll besetzt war der kleine Saal im Weiterbildungszentrum (WBZ) Ingelheim, als Ismail Oudbib im Rahmen der bunten Stunde am 3. März sein Heimatland Marokko vorstellte.
Die Reise in den nordafrikanischen Staat begann mit einem Überblick über die Geschichte, die Bevölkerung, Politik und Kultur des Landes. Oudbib erzählte, dass Marokko eine große berberische Bevölkerung hat, die viele verschiedene Dialekte spricht und sich kaum untereinander versteht. Mit der Besiedlung des Landes durch die Araber wurden die Berberstämme unterdrückt und arabisiert. Erst in den letzten Jahren wurde die berberische Kultur wieder gestärkt und die Sprache in den Schulen unterrichtet.
Viele Nachfragen gab es, als Oudbib über die Politik des Königreiches berichtete. So folgten Fragen wie: Welche Veränderungen brachte die Verfassungsreform von 2011? Wieso ist Marokko nicht so stark vom IS bedroht, wie andere Länder? Abgerundet wurde die Veranstaltung von einer Bilderpräsentation mit Fotografien, die Ismail Qudbib mit seiner spanischen Freundin ihrer letzten Marokkoreise gemacht haben. Viele Bilder von seiner Familie und dem einfachen Leben in den Bergen waren dort zu sehen. Freude unter den Zuhörern kam auf, als diese besondere Orte ihres letzten Urlaubs wiederentdeckten. So erwärmt ein Foto der Schlangenbeschwörer auf dem belebten Marrakescher Jemaa el-Fnaa immer wieder das Herz der Liebhaber und Freunde des Landes. Ismail Oudbib kam bereits vor vielen Jahren zum Studium nach Marokko und fühlt sich in Deutschland mittlerweile zu Hause.
Die nächste bunte Stunde findet am 7. April um 19 Uhr im WBZ statt. Toni Bürger wird von seinem Heimatland Kroatien berichten und einen spannungsvollen Bogen von seiner donauschwäbisch / serbischen Herkunft bis nach Rheinhessen spannen. Die Tamburica-Folkloregruppe der Kroatischen Kulturgemeinschaft aus Mainz wird den Abend musikalisch begleiten.