EU-Projekt für Flüchtlinge

Frankfurt bekommt Zuschlag

Frankfurt am Main – Die Volkshochschule Frankfurt (VHS) unterstützt geflüchtete Menschen seit Jahren mit Deutsch-Kursen und Angeboten zur Bildungsintegration. Zusätzlich zu den bestehenden Deutschkursen werden nun im Rahmen von Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds, kurz AMIF, Kurse zu „Erstorientierung und Deutsch“ durchgeführt.

Über den Zuwendungsbescheid des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF), das das AMIF-Projekt mit EU-Mitteln bis 2018 fördert, freut sich Bildungsdezernentin Sarah Sorge:

„Sprache ist der Schlüssel für die Teilhabemöglichkeiten an unserer Gesellschaft, Sprache lernen allein ist aber nicht alles. Die VHS Frankfurt hat ein überzeugendes Spracherwerbs- und Orientierungskonzept beim Bund eingereicht, das auch die Anschlussmöglichkeiten an weiterführende Qualifikationen im Blick behält. In unserem Konzept stehen steht den Teilnehmenden in den AMIF-Kursen zusätzlich zur Kursleitung eine sozialpädagogische Fachkraft zur Seite, die den individuellen Lernprozess unterstützt und bei der Orientierung in der Stadt, also dem Kennenlernen von Ämtern und anderen wichtigen Anlaufstellen, hilft“.

Durch die Zusammenarbeit mit Kirchengemeinden und ehrenamtlichen Initiativen haben die Teilnehmenden Möglichkeiten, die Lerninhalte in persönlichen Begegnungen und im direkten Kontakt zu Lernbegleitern zu vertiefen und praktisch anzuwenden. Kooperierende Beratungsstellen stellen sich in den Kursen vor und helfen unter anderem bei der Bewältigung von Fluchterlebnissen oder zeigen Wege in das Arbeitsleben auf.

Sozialdezernentin Daniela Birkenfeld ergänzt: „Wir freuen uns, dass wir für die wachsende Zahl an Flüchtlingen in Frankfurt mit diesem Projekt ein auf ihre besondere Situation zugeschnittenes, professionelles Lern- und Unterstützungsangebot machen können.“ Das Jugend- und Sozialamt sowie das Amt für multikulturelle Angelegenheiten (AmKA) sind städtische Partner der VHS im Projekt AMIF und tragen 25 Prozent der Projektkosten.

Integrationsdezernentin Nargess Eskandari-Grünberg betont:

„Wir pflegen eine aktive Willkommenskultur in Frankfurt. Unsere Stadt lebt von vielfachen Netzwerken. Das AmKA unterstützt die VHS beim Projekt AMIF durch erleichterte Zugänge zu Ämtern, Fachstellen und Migrantenorganisationen, Dolmetscher werden vermittelt oder ehrenamtliche Mentorenprogramme organisiert sowie Fortbildungen der Lehrkräfte in Sachen multikultureller Kompetenzen durchgeführt.“

Derzeit laufen an der VHS acht AMIF-Kurse mit rund 150 Teilnehmenden aus Afghanistan, Eritrea, Äthiopien, Syrien, Somalia, Pakistan und weiteren Herkunftsländern. Dazu Truda Ann Smith, Direktorin der Frankfurter Volkshochschule:

„Die Volkshochschule ist offen für alle Menschen. Es geht uns darum, auch beim Spracherwerb die Bildungsverläufe von Menschen im Blick zu behalten und ihnen Türen zu neuen Bildungsräumen zu öffnen.“