Karlsruhe – Sie ahmen trockenes Laub, kleine Äste oder Baumrinde und dornige Äste nach: Gespenstschrecken sind wahre Künstler darin, ihre Betrachter in die Irre zu leiten.
Im Raubtierhaus können ab sofort Besucherinnen und Besucher des Zoologischen Stadtgartens zählen: Wie viele Schrecken leben dort im neuen Terrarium?
„Momentan sind es 28 Phasmiden“,
erzählt die Tierpflegerin, die das Terrarium letzte Woche auch eingerichtet hat. Zu entdecken sind Stabschrecken, deren Mimese auf kleine Äste abzielt, und große Dornschrecken, die sich getarnt als Baumrinde oder dorniger Ast vor Fressfeinden schützen. Und auch Australische Gespenstschrecken leben im Terrarium. Sie ahmen mit ihrem Verhalten trockenes Laub nach. Bis zu 14 Zentimeter groß und rund 20 Gramm schwer sind hier die Weibchen, wenn sie nach insgesamt sechs Häutungen geschlechtsreif geworden sind. Die etwas kleineren Männchen häuten sich bis zum erwachsenen Tier fünf Mal, mit der letzten Häutung entwickeln sich bei ihnen auch Flügel. Der den Tieren zu klein gewordene Chitin-Panzer hängt dann im Geäst, wird teilweise aber auch von ihnen Tieren aufgefressen – Nährstoff-Recycling! Allen Schrecken gemein ist, dass sie keine Sprungbeine haben, sie sind also nicht mit der gemeinen Heuschrecke zu verwechseln.
Mit ein paar aus Eiern geschlüpften Nymphen in einem Terrarium im Büro von Zooleiter Dr. Reinschmidt hat die Geschichte der Australischen Gespenstschrecke im Zoo Karlsruhe letztes Jahr begonnen. Das Tierpflegerteam hat die Tiere dann um den Jahreswechsel herum übernommen. Anfang des Jahres hat es dann mit der Eiablage geklappt. Nun heißt es Geduld haben, denn die Entwicklung der Eier dauert sechs Monate.