Wiesloch – Nachdem das Gebäude des ehemaligen Hotels „Mondial“ in der Großen Kreisstadt Wiesloch als neue Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber und Flüchtlinge hergerichtet worden ist, werden am Donnerstag (07. April 2016) die ersten 60 Personen einziehen.
Insgesamt können etwa 170 Personen in dem umfunktionierten Hotel in der Schwetzinger Straße eine vorläufige Bleibe finden. Mit dem Eigentümer hat der Kreis jetzt einen über zehn Jahre laufenden Mietvertrag abgeschlossen.
Es handelt sich um 16 Familien mit insgesamt 20, zum Teil recht kleinen Kindern. Sieben Familien kommen aus Syrien, je zwei aus dem Irak und Iran und jeweils eine Familie kommt aus Afghanistan, Bosnien, Eritrea, Georgien und Pakistan. Von den insgesamt 60 Personen bilden so 28 syrische Flüchtlinge das Gros, sieben kommen aus dem Irak, sechs aus dem Iran, jeweils vier aus Afghanistan, Bosnien, Eritrea und Pakistan, drei sind aus Georgien dabei. Auch drei kleine Familien von Spätaussiedlern, die bislang in den städtischen Wohnungen im Adelsförsterpfad untergebracht waren, sind bereits dort von der Wohnheimverwaltung des Kreises kurzfristig untergebracht.
„Wir sind froh, nun diese weitere Unterkunft belegen zu können“,
sagt der Ordnungsdezernent des Kreises, Christoph Schauder. Zwar gehen derzeit auf der unteren Ebene die Zuweisungszahlen etwas zurück, was auch durch die jahreszeitlich schlechte Wettersituation und die faktische Schließung der so genannten „Balkan-Route“ bedingt ist. Jedoch ändert dies an der Gesamt-Unterbringungssituation wenig, da immer noch mehr Flüchtlinge zugewiesen werden, als diese die Einrichtungen des Kreises wieder verlassen. Insgesamt sind derzeit im Kreis über 6.500 Menschen vorläufig untergebracht, in Wiesloch knapp 500, davon 184 noch in der Notunterkunft Kreissporthalle, die anderen in Gemeinschaftsunterkünften. Gerade für Familien bieten Gemeinschafts-unterkünfte wie das ehemalige Hotel „Mondial“ ideale Wohnbedingungen. Eine weitere, vom Kreis selbst errichtete Gemeinschaftsunterkunft in Containerbauweise im Gebiet „In den Auwiesen“ in Nachbarschaft zu der bereits bestehenden in der Walldorfer Straße, soll in den nächsten Wochen für rund 100 Asylbewerber und Flüchtlinge in Betrieb gehen. In diese Unterkunft ziehen in den nächsten Wochen Asylbewerber und Flüchtlinge aus der Kreissporthalle ein, damit die Belegung dieser Unterkunft schrittweise reduziert werden kann.
Diesen Umzug aus der Kreissporthalle in die „Auwiesen“ begrüßt man von Seiten der Stat Wiesloch ganz besonders. Eine Notunterkunft, zumal in einer Halle, die dringend für Schul- und Vereinssport benötigt wird, sei nicht nur für die Bewohner, sondern auch für die sonstigen Nutzerinnen und Nutzer die schlechteste Lösung, so Bürgermeister Ludwig Sauer.
Auch wenn die Halle dann noch nicht sofort für ihre originäre Nutzung zur Verfügung steht, sei dies ein erster Schritt in die richtige Richtung. Dass das „Mondial“ nun doch so schnell belegt wird, damit hätte er, so Ludwig Sauer, zwar nicht gerechnet, man könne aber mit Hilfe der hiesigen Institutionen, des Landratsamtes und der vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer diese neue Herausforderung annehmen.