Wiesbaden, Helenenstraße 18.04.2016, gg. 10.00 Uhr – (ho)Gestern Morgen musste die Wiesbadener Polizei während eines Einsatzes in der Helenenstraße feststellen, dass der Mieter einer dortigen Wohnung bezüglich der Auswahl seiner Mitbewohner einen sehr außergewöhnlichen Geschmack hatte. Ein Mieter im Erdgeschoss eines Mehrfamilienhauses stellte in seinen Räumen einen erheblichen Wasserschaden fest und suchte mit einem Installateur die Wohnung über ihm auf.
Dessen Inhaber war von dem Besuch allerdings nicht begeistert und verbarrikadierte kurz entschlossen die Wohnungstür. Daraufhin informierte der Geschädigte die Polizei, die sich auf den Weg zum Einsatzort machte. Die Beamten wurden durch Hausbewohner informiert, dass sich in der Wohnung eine große Würgeschlange befinden würde.
Aufgrund dieser Erkenntnis verständigten die Einsatzkräfte die Feuerwehr und das Veterinäramt. Nach dem Betreten der Wohnung waren alle Beteiligten mehr als erstaunt. Dort herrschte eine Art Tropenklima und in großen Teilen der Wohnung stand Wasser auf dem Boden, das aus einem defekten Boiler stammte. Mehrere Ratten liefen frei in der Wohnung herum, die augenscheinlich Lebendfutter für die Schlange darstellten.
Die gesamte Wohnung diente der Schlage als Terrarium, die zusammengerollt in der Garderobe lag. Zwei Polizisten und zwei Beamte der Feuerwehr fingen das über 3 Meter lange und ca. 20 Kilogramm schwere Tier ein, welches sich erheblich zur Wehr setzte. Nur mit massivem Kraftaufwand konnte die Boa schließlich in einen Sack gepackt und abtransportiert werden.
Sie wurde zunächst bei der Feuerwehr untergebracht, da sich für das Tier auf die Schnelle keine neue Bleibe finden ließ. Wegen der Gefahren durch das stehende Wasser in der Wohnung wurden Strom und Gas abgestellt. Der Wohnungsinhaber war bei den Maßnahmen nicht in seiner Wohnung und wurde später in Kenntnis gesetzt. Ob und welche Konsequenzen auf ihn zukommen, bedarf der weiteren Prüfung.