Karlsruhe. Es mutet schon etwas seltsam an, wenn ein Gruppe von Kindern mit ihren Eltern gemeinsam auf einen Bauschuttcontainer voller schlammigen Wasser zu rennen und sie dann voller Begeisterung in diesem hinein steigen, um am Ende aus diesem wieder hinauskrabbeln – um sich dann gleich anschließend in den nächsten Container mit dem gleichen Inhalt begeben.
„Mudiator“ heißt dann auch die passende Bezeichnung für eine Wettkampfserie („mud“, engl. „Schlamm), die sich auf die Fahnen geschrieben hat, den extremen Crosslauf nicht nur zu einer körperlichen, sondern auch zu einer psychischen Herausforderung zu machen. Nach dem Schlammbad warteten an diesem 9. April nämlich noch zahlreiche anderen Hindernisse auf die Wettkämpfer, vor allem war Durchhaltewille gefragt. Erster Sieger des ersten „Mudiator Run“ in Karlsruhe wurde Nils Brück. Der 13jährige gewann die „Kids Challenge“, dem ersten Wettbewerb des Tages, er ist von Hause aus Fußballer beim FC Wettersbach. Auf der 1km langen Runde für die „Kids“ und die „Family“ wurde die Teilnehmer auch ordentlich durchnässt, und das bei nur um die 8 Grad Celsius Außentemperatur. Der Begeisterung unter den jungen Wettkämpfern tat das keinen Abbruch, in der nahen Messehalle standen Umkleidemöglichkeiten und warme Duschen bereit.
Die 1 Kilometer-Runde auf dem hinteren Parkplatz der Messe Karlsruhe mit den einsam stehenden, künstlichen Hindernissen machte einen etwas sterilen Eindruck. Besser hatten es dann diejenigen, die zur (etwas wärmeren) Mittagsstunde auf der Runde in der „Legionärs-“ (8km) oder gar in der „Hercules“-Klasse (16km) gingen. Diese mussten für die Startgebühren auch wesentlich tiefer in die Tasche greifen: Am Nachmeldeschalter kostete die Hercules-Runde 89 Euro. Demgegenüber stand neben den vielen aufgebauten Hindernissen ein großes Aufgebot an Helfern und Rettungskräften.
Immerhin entkamen die Legionäre und Herculesse dem etwas tristen Parkplatzgelände, auf Vermittlung von Rheinstettens Oberbürgermeister Sebastian Schrempp konnte das Gelände des nahen Epple-Sees für den „Mudiator Run“ genutzt werden. Der beliebte Badesee ist den Ausdauerdreikämpfern der Region als Ort der ersten Disziplin des immer wieder sehr früh ausgebuchten „Rheinstetten Triathlon“ der Sportfreunde Forchheim bekannt.
Genau 1954 Wettkämpfer, alle Wettbewerbe zusammengerechnet, verzeichnete die Erstauflage der Veranstaltung. „Mit fast 2000 Teilnehmern haben wir fürs erste Jahr gute Zahlen“ bilanzierte Christian Schnürle positiv. Der Organisationschef arbeitet für die südbadischen Firma „CDS“, die landauf, landab eher durch ihren Sicherheitsservice bekannt ist, als in der Funktion als Sportveranstalter. Die „Mudiator Run“-Serie mit Stationen in ganz Süddeutschland macht allerdings deren Eventagentur-Abteilung.