„Testkäufer“-Aktion von Landratsamt und Polizei

Auch weiterhin Handlungsbedarf beim Jugendschutz

Um zu prüfen, ob beim Verkauf von Alkohol das Jugendschutzgesetz eingehalten wird, sind im Auftrag des Landratsamtes und begleitet von der Polizei Testkäufer unterwegs

Neckar-Odenwald-Kreis – Zum wiederholten Male wurden im Rahmen der Kommunalen Kriminalprävention Alkoholtestkäufe durchgeführt.

In Begleitung von Polizeibeamten des Polizeipräsidiums Heilbronn waren jugendliche Testkäufer des Landratsamtes Neckar-Odenwald-Kreis unterwegs, um zu prüfen, ob im Kreis beim Verkauf von alkoholischen Getränken das Jugendschutzgesetz eingehalten wird. 

Aufgesucht wurden diesmal 34 Verkaufsstellen im Gebiet Mosbach und Buchen, darunter 23 Supermärkte und Discounter, neun Tankstellen und zwei Getränkehandlungen. Das Urteil der Verantwortlichen fiel größtenteils positiv aus: Sieben Verstöße mussten festgestellt werden. Die Beanstandungsquote lag damit bei rund 21 Prozent. Das ist seit Beginn der Testkäufe im Jahr 2010 das beste Ergebnis. Damals lag die Beanstandungsquote noch bei rund 50 Prozent.

Die meisten Verkäuferinnen und Verkäufer machten zum ersten Mal die Erfahrung eines Testkaufs und waren sichtlich überrascht. Bei einigen wenigen folgte der Überraschung bald die Ernüchterung: Das Verkaufspersonal, das sich falsch verhalten hat, muss mit einer empfindlichen Geldbuße rechnen.  

Insgesamt zeigten sich Verantwortlichen der Kommunalen Kriminalprävention, die die Testkäufe initiiert haben, zufrieden:

„Die Beanstandungsquote sinkt kontinuierlich. Das ist ein Zeichen dafür, dass sich die Inhaber der Märkte und Tankstellen mit dem Thema beschäftigen.“ 

Dennoch besteht auch weiterhin Handlungsbedarf. Auffallend ist, dass der Verkauf zu Beginn meist ordnungsgemäß läuft und der Pass wird verlangt. Allerdings errechnet das Verkaufspersonal das Alter manchmal falsch und gibt den Alkohol bereitwillig heraus. Ein Grund für dieses Verhalten sehen die Verantwortlichen bei Polizei und Landratsamt im Zeitdruck, dem das Personal an den Kassen ausgesetzt ist. Die Verkäuferinnen und Verkäufer wurden deshalb nochmals eindringlich darum gebeten, sich für die Passkontrolle die nötige Zeit zu nehmen und vor allem auf die vorhandenen Hilfsmittel wie die Alterskontrollscheibe oder Displayanzeige an der Kasse zurückzugreifen, die eine korrekte und schnelle Altersberechnung erleichtern. Weitere Testkäufe sind in jedem Fall geplant.