Karlsruhe. Am Abend des 20. Mai wird es endlich so weit sein: Mit der Langen Laufnacht (http://runnerstracknight.com/) soll in Karlsruhe eine echte Premiere gefeiert werden, die es in sich haben sollte. Unter Federführung der LG Region Karlsruhe werden sich im Carl-Kaufmann-Stadion Hunderte ambitionierter Hobbyläufer sowie fast ebenso viele Athleten der nationalen und internationalen Spitzenklasse versammeln.
Erstere wollen ihre Straßenlauferfahrungen um ein professionell durchgeführtes Bahnereignis erweitern, letztere werden in der Fächerstadt auf Bestzeiten- und Normenjagd gehen. Immerhin stehen in diesem Jahr für die Leichtathleten Großereignisse wie Olympia, Europameisterschaften sowie internationale Jugendtitelkämpfe an – schnelle Vorbereitungs- und Normrennen sind in Deutschland aber nach wie vor Mangelware.
Der Event, der einige spektakuläre Überraschungen bereithält und die Veranstaltung zu einem unvergesslichen Erlebnis für alle Beteiligten machen wird, soll die regionale Leichtathletikbasis mit den Spitzenkönnern der Szene zusammenbringen. Vor großer Zuschauerkulisse werden die olympischen Distanzen über 800, 1.500 und 5.000 Meter angeboten, wobei die verschiedenen Rennen nach Leistungsstärke und Geschlecht eingeteilt werden. Die jeweiligen „Eliteläufe“ werden von erfahrenen Tempomachern angeführt, welche den Spitzenläufern zu den entsprechenden Normerfüllungen verhelfen sollen. Besonders zuschauerfreundlich werden dabei u.a. Lichtsäulen die Zwischenzeiten für die angestrebten Normen visualisieren. Auch Pyrotechnik wird vor Ort zum Einsatz kommen.
Schon jetzt haben einige Top-Athlet/innen ihr Kommen für das Laufspektakel angesagt: So haben etwa die 15. der vergangenen Weltmeisterschaften über 5.000 Meter, Jennifer Wenth aus Österreich, die die Olympianorm bereits gebucht hat, und die vielfache deutsche Meisterin, Teilnehmerin bei Olympia und bei Weltmeisterschaften auf verschiedenen Langstrecken, Sabrina Mockenhaupt aus dem Siegerland ihr Startinteresse bekundet. Darüber hinaus will eine der größten deutschen Nachwuchshoffnungen, die Jugendleichtathletin des Jahres 2015 und amtierende U20-Europameisterin über 3.000 und 5.000 Meter, Alina Reh, vor Ort mit schnellen Zeiten glänzen. Natürlich lässt sich auch der Karlsruher Gastgeber nicht lumpen: u.a. werden Marathon-Bundeskaderathletin Melina Tränkle sowie die junge Schwedin Amélie Svensson, im vergangenen Jahr Sechstplatzierte der U20-EM über 3.000 Meter Hindernis, ihre Visitenkarten abgeben. Und nicht zuletzt wird Jana Reinert aus Langensteinbach, im letzten Jahr unglücklich am Einzug ins 800m-Finale der U18-WM gescheitert, auf der Mittelstrecke mit von der Partie sein.
Nicht weniger illuster sieht bereits jetzt das Männerfeld aus. Simon Stützel, letzter Baden-Marathon-Sieger, 2013 Deutscher Vizemeister über 10 Kilometer Straße sowie Drittplatzierter über 5.000 Meter ist genauso gemeldet wie Richard Ringer, im vergangenen Jahr schnellster Deutscher über 3.000 und 5.000 Meter, wo er in diesem Jahr bereits die EM-Qualifikation geschafft hat. Darüber hinaus hat auch Julian Flügel, der die Olympianorm für den Marathon sogar schon erfüllt hat, sein Kommen angesagt. Die beiden letztgenannten werden ihr Glück wohl über die kürzere 1.500 Meter-Strecke versuchen und so ihre Grundschnelligkeit noch stärken. Vom Gastgeber selbst wird z. B. Jannik Arbogast, Karlsruher Sportler des Jahres 2015, amtierender deutscher Vizemeister im Cross und über 10.000 Meter seine Laufschuhe in der Karlsruher Nacht schnüren. Nicht weniger stark ist Habtom Weldu einzuschätzen, ein eritreischer Flüchtling, der seit einem Dreivierteljahr das LGR-Trikot trägt und die hiesige Laufszene bereits mit sehr starken Zeiten aufgemischt hat. Mit dem DM-Bronzemedaillengewinner über 800 Meter, Christoph Kessler sowie dem aktuellen Deutschen Jugendmeister und U18-WM-Finalisten Pascal Kleyer werden zwei weitere LGR-Asse über die Mittelstreckendistanzen ihr Glück versuchen.