Stuttgart. Der Landessportverband Baden-Württemberg (LSV) begrüßt grundsätzlich den am Montag vorgestellten Entwurf des grün-schwarzen Koalitionsvertrags. Als besonders positiv bewertet die Dachorganisation des Sports im Land, dass der im November 2015 geschlossene Solidarpakt Sport III auch unter der neuen Regierung umgesetzt wird und die gesellschaftliche Bedeutung des Sports als herausragend und als unverzichtbaren Beitrag zum Gemeinwohl bezeichnet wird.
„Wir begrüßen, dass die gesellschaftspolitische Bedeutung und die Leistungen der Sportorganisation respektiert und anerkennt werden“,
betont LSV-Präsident Dieter Schmidt-Volkmar.
„Wir befürworten auch, dass die neue Landesregierung sich explizit für Sportgroßveranstaltungen ausgesprochen hat. Nach der Zusage des Internationalen Skiverbandes, dass die Schwarzwaldgemeinden in den nächsten Jahren pro Saison jeweils Ausrichter von insgesamt vier Weltcups sind, haben wir bereits bei der alten Regierung zum Ausdruck gebracht, dass die dafür finanziell notwendigen Investitionen nicht über den Solidarpakt Sport abgedeckt werden können. Wir fordern daher eine gesonderte Finanzierung für die Weltcups und andere anstehenden Sportgroßveranstaltungen, ähnlich wie bei der Turn-WM in Stuttgart 2019. Hierfür wurde im Solidarpakt ein gesondertes Budget veranschlagt.“
Insbesondere die Aussagen zum Leistungs- und Spitzensport und die zugesagte Unterstützung der dualen Karriere von Sportlern unter Einbeziehung der Wirtschaft werden zustimmend zur Kenntnis genommen.
„Jedoch fordern wir, dass die duale Karriere auch in der staatlichen Verwaltung umgesetzt wird“,
so der LSV-Präsident weiter. Die im Koalitionsvertrag gemachten Äußerungen zur Dopingaufklärung und -prävention finden die volle Unterstützung des Landessportverbandes.
Der avisierten Schaffung einer täglichen Stunde Sport im Rahmen der Ganztagsschule und zusätzlicher Sportangebote durch die Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern wird vom Landessportverband uneingeschränkt zugestimmt.
„Die Aussagen bedürfen jedoch einer Konkretisierung in weiterführenden Gesprächen“,
sagt Dieter Schmidt-Volkmar.
Der Ankündigung, dass das Bildungszeitgesetz bereits im nächsten Jahr novelliert wird, steht der organisierte Sport kritisch gegenüber. Erst vor zwei Wochen wurde der organsierte Sport als Träger von Qualifizierungsmaßnahmen im Sinne des Bildungszeitgesetzes anerkannt.
„Es wäre unverständlich, wenn ehrenamtlich engagierte Arbeitnehmer ihre Bildungszeit im Sport in Summe nur ein Jahr absolvieren könnten“,
hebt Schmidt-Volkmar hervor.
„Der Sport lebt vom Ehrenamt, das bestehende Bildungszeitgesetz ist eine lang geforderte Maßnahme und deshalb ein großer Gewinn für uns.“