Pfingstempfang des Polizeipfarramts der EKHN in der Mainzer Christuskirche

Symbol des Friedens

Dr. Martin Schulz-Rauch

Mainz – Der diesjährige Empfang des Polizeipfarramtes der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau widmete sich der aktuellen Flüchtlingskrise

Die Polizeipfarrer Wolfgang Hinz und Dr. Martin Schulz-Rauch gestalteten gemeinsam die Andacht in der Mainzer Christuskirche. Ganz wie beim Pfingstwunder in der Bibel seien in der Kommunikation mit den nach Deutschland kommenden Menschen aus aller Welt vor allem Gesten, ein ruhiger, freundlicher Ton und eine klare, verlässliche Ansprache wichtig.

„Pfingsten heißt: nicht verstehen und sich trotzdem nahe kommen“, so Schulz-Rauch. „An Pfingsten können wir erahnen, was Frieden bedeutet.“ Dennoch, so betont er, könne man einen wirklichen Frieden nicht mit Waffengewalt schaffen. „Lange bevor Gewalt die Ultima Ratio ist, lassen sich viele alternative Lösungen finden, solange man nur kreativ ist.“

Der anschließende Vortrag von Dr. Prinz Asfa-Wossen Asserate, der sich selbst als „Deutscher mit einem äthiopischen Herzen“ bezeichnet, befasste sich mit dem Thema „Afrika wohin – Politik, Wirtschaft, Migration“. Die Tatsache, dass Afrika noch immer das Schlusslicht der Welt sei, zwinge viele Menschen dazu, ihren Heimatkontinent zu verlassen, da es dort keine Zukunft für sie gebe. „Die Flüchtlinge haben vor allem Not im Gepäck“, so Asserate. Er selbst sieht die Migration als die vielleicht größte Herausforderung des 21. Jahrhunderts, und es sei wichtig, statt Symptomen vielmehr die Ursachen der Flüchtlingskrise zu bekämpfen. Zudem betonte er den Zusammenhang zwischen der Verfasstheit einer Demokratie und der Qualität der Arbeit ihrer Polizei.

„Es wird Ihre Aufgabe sein, die europäischen Werte an die Flüchtlinge zu vermitteln“, richtete er das Wort an die Anwesenden.

Das reichhaltige Fingerfood-Buffet im Anschluss an den Vortrag bestand aus Speisen verschiedener afrikanischer Länder.

„Die afrikanische Küche steht hier für eine ganz andere Seite des Kontinents, nämlich die enorme kulturelle Vielfalt, von der auch wir profitieren“,

so Hinz. Der bisher stets im Januar stattfindende „Neujahrsempfang“ hat bereits seit 25 Jahren Tradition und wurde dieses Jahr erstmalig als Pfingstempfang gestaltet. Ziel des Empfangs sei es laut Hinz, Vertreter aus Polizei, Kirche, Politik und Kommunen über polizeirelevante Themen ins Gespräch zu bringen.