Mannheim – Das Mannheimer Energieunternehmen MVV Energie (WKN: A0H52F, ISIN: DE000A0H52F5) hat im 1. Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres 2015/16 (1. Oktober 2015 – 31. März 2016) seine positive Ergebnisentwicklung erfolgreich fortgesetzt.
Wie das Unternehmen am Freitag bei der Vorlage des Finanzberichts in Mannheim mitteilte, stieg das operative Ergebnis (Adjusted EBIT) im Vorjahresvergleich von 154 auf 204 Millionen Euro. Der Umsatz ist im gleichen Zeitraum von 1,8 auf mehr als 2,0 Milliarden Euro gewachsen.
Nach den Worten des Vorstandsvorsitzenden Dr. Georg Müller sorgten vor allem die Projektentwicklung erneuerbarer Energien und die beiden neuen Kraftwerke in Großbritannien, die neuen Biomethanlagen in Sachsen-Anhalt sowie das Windgeschäft für den Anstieg von Umsatz und Ergebnis. Seit Mitte Dezember 2016 werde auch die Juwi AG als Beteiligungsunternehmen vollkonsolidiert und trage nun zu der positiven Entwicklung bei. Dagegen haben sich das weiterhin niedrige Niveau des Clean Dark Spread (CDS) und der niedrige Wasserstand im Rhein, der in den Monaten Oktober bis Dezember 2015 den Kohletransport verteuert hat, negativ im Berichtssegment Handel und Portfoliomanagement ausgewirkt.
Wie beim Adjusted EBIT verzeichnet MVV Energie auch beim Vorsteuerergebnis (Adjusted EBT) zur Halbzeit des laufenden Geschäftsjahres ein Plus von 138 auf 171 Millionen Euro. Der Gewinn, also der bereinigte Periodenüberschuss nach Fremdanteilen, stieg im Vorjahresvergleich um 21 auf 103 Millionen Euro. Das entspricht einem bereinigten Ergebnis je Aktie von 1,57 Euro gegenüber 1,25 Euro im Vorjahresvergleich. Und auch die Mitarbeiterzahlen sind mit den neuen Beteiligungen und Anlagen gestiegen: Mit 6.125 Mitarbeitern beschäftigte die Unternehmensgruppe Ende März 2016 über 900 Mitarbeiter mehr als zwölf Monate zuvor.
Für das gesamte Geschäftsjahr bestätigte das Unternehmen seine bisherige Ergebnisprognose. Danach erwartet MVV Energie aus operativer Sicht einen Anstieg des Adjusted EBIT um etwa 15 Prozent. Im Vorjahr hatte das Unternehmen ein operatives Ergebnis von 175 Millionen Euro erreicht. Beim Umsatz geht MVV Energie im laufenden Geschäftsjahr von einem Anstieg auf über 4 Milliarden Euro aus.
Investitionstempo bleibt hoch
Im 1. Halbjahr 2015/16 hat MVV Energie das eigene Investitionstempo weiter hoch gehalten. Von den Gesamtinvestitionen in Höhe von 118 Millionen Euro entfielen mit 75 Millionen Euro 64 Prozent auf Wachstumsinvestitionen und 43 Millionen Euro oder 36 Prozent auf den Bestand, also die Modernisierung von Anlagen und Netzen. Wachstumsschwerpunkte sind dabei weiterhin der Ausbau der erneuerbaren Energien, die Stärkung der Energieeffizienz und der Kraft-Wärme-Kopplung in Verbindung mit der umweltfreundlichen Fernwärme sowie die Entwicklung neuer, zukunftsorientierter Geschäftsmodelle. In den kommenden Jahren will das Mannheimer Energieunternehmen weitere drei Milliarden Euro investieren und damit seine Vorreiterrolle beim Umbau der Energieversorgung in Deutschland mit der intelligenten Verknüpfung von erneuerbaren und konventionellen Energien ausbauen.
Weitere Anpassungen für ein zukunftsfähiges Erneuerbare-Energien-Gesetz gefordert Bei der ab 2017 geplanten Umstellung der Förderung von erneuerbaren Energien auf Ausschreibungen spricht sich MVV Energie für eine Fortsetzung des Ausbaus und gegen das von der Bundesregierung geplante Abbremsen der erneuerbaren Energien aus – insbesondere bei der Windkraft an Land. Auch nach der gestrigen Ministerpräsidentenkonferenz forderte Dr. Müller die Verstetigung des inzwischen eingeschwungenen Ausbaus bei Wind Onshore mit einem jährlichen Ausschreibungsvolumen von netto 2.500 Megawatt:
„Mehrere wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass es keineswegs zu signifikant höheren Kosten für die Endverbraucher führt, wenn die Politik die Ziele für die Erneuerbaren-Quote bis 2025 von 45 auf 55 Prozent erhöhen und den Zubau von Windkraft an Land nicht einschränken würde.“
Mit ihrer Dezentralität und der Nähe zu den Verbrauchszentren leiste die Windkraft an Land einen wertvollen Beitrag zur Systemstabilität und zur Verringerung des Netzausbaubedarfs. Die Ausschreibungen sollten daher einen regionalen Ausgleich sowie einen auf ganz Deutschland verteilten und nicht auf Norddeutschland konzentrierten Ausbau der Windkraft gewährleisten. Dr. Müller:
„Dezentrale Energien müssen auch dezentral genutzt werden können.“
Auch der Süden und die Mitte Deutschland bieten hohe Potenziale für die Windkraft, die nicht durch falsche Weichenstellungen ungenutzt bleiben dürfen. Hierfür sollten zum einen auch gute Windstandorte mit einem Referenzertrag von 65 bis 70 Prozent berücksichtigt, zum anderen regionale Quoten ergänzt werden.