Mannheim – Walt Disney war am vergangenen Samstag (14.05.2016) zu Gast in der Metropolregion Rhein – Neckar – zumindest virtuell. Sein Portrait thronte über den erwartungsvollen Blicken des Publikums in der SAP Arena. Er selbst soll einst gesagt haben, dass er nicht an einen Film denken kann, ohne dabei auch an die Musik denken zu müssen. Und Recht hat er, ein Disneyfilm ohne Musik? Schlicht unvorstellbar.
So hatten die zahlreichen Zuschauer in der SAP-Arena, dank des Hollywood-Sound-Orchestra mit ihrem Dirigenten Heinz Walter Florin und einigen Solisten, die Möglichkeit, sehr intensiv die schönsten Disneyklassiker mitzuerleben. Niemand anderes als die Ikone höchstpersönlich, Mickey Maus, übergab dem Dirigenten den Taktstock unter Ausschluss der Pressefotografen, und eröffnete tanzend den Abend. Moderator Jan Köppen, der durch TV-Musiksendungen bekannt wurde, führte nicht nur durch den Abend, sondern lieferte auf seine sympathische Art auch Hintergrundinformationen zu den jeweiligen Filmen und teilte seine ganz persönlichen Erinnerungen an Disney. In die Unterwasserwelt von „Arielle“ entführte die Musicalsängerin Milica Javanovic das Publikum. Die Bühne, passend in hellblaues Licht getaucht, vermittelte den Zuschauern eine ganz bestimmte Atmosphäre. Der Titel „Ein Mensch sein“ erzählt dem Gesichte um „Arielle“, einer Meerjungfrau, und ihrer Sehnsucht ein Mensch zu werden. Alexander Klaws, der Gewinner der ersten Staffel von «Deutschland sucht den Superstar», schlüpfte von seiner aktuellen Rolle in Basel als Jesus im Musical „Jesus Christ – Superstar“ in die Rolle des Solisten bei „Disney in Concert“. Auf Anhieb verbreitete sich gute Laune bei dem Song „Unten im Meer“. Abgerundet wurde der musikalische Genuss von Filmausschnitten im Hintergrund: Auf den Punkt genau und exakt abgestimmt auf die jeweilige Filmszene, setzte das Orchester ihre musikalischen Akzente. Wieder aufgetaucht ging es mit einem weitem Sprung nach Amerika zu „Pocahontas“.
Barfuß verzauberte Stargast Oonagh alle mit „Farbenspiel des Winds“. Diese Darbietung war so eindrucksvoll, dass sogar die zweifache Echo-Gewinnerin selbst zu Tränen gerührt war. Mit perfektem französischen Akzent und viel Dramatik, spielte der Schauspieler und Sänger Lars Redlich die Rolle des „Lumière“ aus „Die Schöne und das Biest“. Er machte der zu Leben erwachten Kerze wahrhaftig alle Ehre und tanzte zu „Sei hier Gast“ mindestens genauso wild wie das Geschirr im Film. Ebenso wild war auch Stargast Michael Perry „Paddy“ Kelly mit „I wanna be like you“ aus dem „Dschungelbuch“. Er animierte die Zuschauer zum Mitmachen und Mitklatschen, und versprühte gute Stimmung und Lebensfreude in der SAP Arena. Doch wer glaubt, dass nun keine Steigerung mehr möglich ist, der hat weit verfehlt. Eine einzigartige Kulisse im Saal entstand während des Titels „Endlich sehe ich das Licht“ aus „Rapunzel“. Das Publikum zückte hierfür Mobilgeräte und leuchtete, was das Zeug hält. Gigantisch!
Piratenstimmung durfte natürlich auch nicht fehlen. Auf die „Black Pearl“ versetzt fühlte man sich dank Dirigent Heinz Walter Florin, der das Publikum zu euphorischen „Hey – Ho“-Rufen brachte. Auch das von Hans Zimmer komponierte Meisterwerk, der vor kurzer Zeit ebenfalls in der SAP-Arena war, zu „Fluch der Karibik“ versetzte das Publikum ins Staunen.
Absoluter Höhepunkt des Abends war jedoch, „König der Löwen“. Das ganze Ensemble stand auf der Bühne und sang voller Emotionen „Der ewige Kreis“, worauf sie Standing Ovations ernteten. Gänsehautfeeling pur! Mit einer Zugabe ließ es Willemijn Verkaik, die Singstimme von Elsa in der deutschen und niederländischen Fassung von „Die Eiskönigin“, tatsächlich von der Decke schneien. Bei dem Titel „Lass jetzt los“ rastete das Publikum aus und tobte vor Begeisterung. Nach einem über zweistündigem und unterhaltsamen Konzert, blieb zu guter Letzt nur noch ein Titel, der für viele Menschen auch zum Lebensmotto wurde: „Probier’s mal mit Gemütlichkeit“ aus dem „Dschungelbuch“, hatte jeder der rund 6.000 Besucher auf den Lippen – wer den Text nicht kannte, konnte ihn auf der Leinwand lesen – und der Saal wurde zu einer gigantischen Karaokehalle umfunktioniert.