Erfahrungsaustausch mit den muslimischen Gemeinden der Region gemeinsam mit Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz fortgesetzt

Polizeipräsidium Mannheim setzt auf nachhaltigen Dialog

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Mannheim (ots) – Eine zweite Auflage erfuhr der Erfahrungsaustausch des Polizeipräsidiums Mannheim mit den muslimischen Gemeinden der Region.

Der Einladung des Präsidiums waren mehr als 50 Personen gefolgt, die über 25 verschiedene Gemeinden oder muslimische Einrichtungen in der Metropolregion Rhein-Neckar repräsentierten.

"Wir setzen weiter auf den Dialog" so Polizeipräsident Thomas Köber in seiner Begrüßung. Diesen Dialog müsse man angesichts der gegenwärtigen Bedrohung durch religiös motivierte Extremisten in Europa in "unbelasteten Zeiten" führen, um in "kritischen Phasen" kurze Wege und Ansprechpartner zu haben. Der Mannheimer Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz begrüßte ebenfalls die Bereitschaft der muslimischen Gemeinden, den regelmäßigen Austausch zu pflegen und lobte auch die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung und dem Institut für interreligiösen Dialog.

"Die Weltpolitik ist zur Lokalpolitik geworden, damit müssen wir vor Ort in den Städten und Kommunen umgehen. Die muslimischen Gemeinden leisten in diesem Kontext mit ihrer Dialogbereitschaft einen wichtigen Beitrag zum Zusammenleben vor Ort",

so Kurz. Wertschätzung für alle in Deutschland friedlich lebenden Muslime sei das Gebot der Stunde. Gleichzeitig forderte der Oberbürgermeister gemeinsame Anstrengungen gegen religiös motivierten Extremismus.

Von den muslimischen Gemeinden wurde die Initiative von Polizeipräsident Thomas Köber und Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz grundsätzlich positiv bewertet. Die Vertreter der muslimischen Gemeinden wünschten eine Entwicklung der weiteren Zusammenarbeit über die Sicherheitsgedanken hinaus.

"Das Gegenmittel gegen das Trennende und das Extremistische ist die Förderung eines gemeinsamen Miteinanders. Über die Förderung von Bildung, Kultur und Wissenschaft kann dies beispielsweise erreicht werden. Es gilt, sich gegenseitig besser Kennenzulernen und sich gemeinsam den Herausforderungen unserer Gesellschaft zu stellen",

so Bektas Cezik vom Arbeitskreis Islamischer Gemeinden in Mannheim.

Polizeipräsident Thomas Köber appellierte daran, den begonnenen Dialog in offener Weise fortzusetzen und Brücken für gemeinsame Wege zu suchen. Die gesamtgesellschaftliche Verantwortung, auch zum Erkennen von kritischen Strömungen, liege auch bei den hier ansässigen Moscheevereinen. Die ca. 800 Personen, die Deutschland in der Vergangenheit verlassen haben mit dem Ziel, sich einer extremistischen Vereinigung in Kriegsgebieten anzuschließen, lebten zuvor mitten unter uns in unserer freien Gesellschaft. Sie davon abzuhalten, schwere Straftaten zu begehen und Anschläge zu verüben, müsse das gemeinsame Ziel sein, so Köber.

Das Polizeipräsidium Mannheim wird die Reihe des Dialogs mit den muslimischen Gemeinden der Region fortführen.