Mannheim – Der Konzernumsatz der Südzucker AG, Mannheim, lag im Geschäftsjahr 2015/16 (1. März 2015 bis 29. Februar 2016) zwar mit 6,4 Milliarden Euro um sechs Prozent unter Vorjahr (6,8 Milliarden Euro), doch konnte das operative Konzernergebnis – trotz erwartetem Rückgangs des operativen Ergebnisses im Segment Zucker – auf 241 (Vorjahr: 181) Millionen Euro gesteigert werden.
Dem deutlichen Ergebnisrückgang im Segment Zucker stand eine signifikante Ergebnissteigerung in den Segmenten Spezialitäten und CropEnergies entgegen. Das operative Ergebnis im Segment Frucht lag unter Vorjahr.
Der Konzernjahresüberschuss erhöhte sich auf 181 (Vorjahr: 74) Millionen Euro.
Prognose für laufendes Geschäftsjahr 2016/17
Für das laufende Geschäftsjahr 2016/17 (1. März 2016 bis 28. Februar 2017) geht Südzucker von einem Konzernumsatz in Höhe von 6,4 bis 6,6 Milliarden Euro aus. Hierbei erwartet Südzucker für das Segment Zucker einen Umsatz auf Vorjahresniveau und für das Segment Spezialitäten einen leichten Anstieg. Im Segment CropEnergies erwartet Südzucker einen Umsatz in einer Bandbreite von 550 bis 625 Millionen Euro und im Segment Frucht rechnet
Südzucker mit einem deutlichen Zuwachs.
Beim operativen Ergebnis sieht Südzucker einen weiteren Anstieg. Es sollte sich in einer Bandbreite von 250 bis 350 (Geschäftsjahr 2015/16: 241) Millionen Euro bewegen. Wesentlicher Treiber wird die Ergebnisverbesserung im Segment Zucker sein. In den Segmenten Spezialitäten und CropEnergies wird nach dem Rekordjahr 2015/16 jeweils mit einem deutlichen Rückgang gerechnet. Im Segment Frucht erwartet Südzucker einen Anstieg gegenüber dem Vorjahr.
Dividendenvorschlag
Der Dividendenvorschlag wurde bereits am 18. Mai 2016 ad-hoc veröffentlicht. Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der am 14. Juli 2016 stattfindenden Hauptversammlung eine Dividende in Höhe von 0,30 (Vorjahr: 0,25) Euro je Aktie vor. Dieser Vorschlag berücksichtigt zum einen die deutlicheVerbesserung des Ergebnisses aus Restrukturierung und Sondereinflüssen und zum anderen die positive Ergebnisentwicklung des Geschäftsjahres 2015/16, welches sich auch in 2016/17 fortsetzen soll. Der Dividendenvorschlag trägt auch dem fortgeführten Ansatz der Dividendenkontinuität Rechnung. Auf der Grundlage von 204,2 Millionen ausgegebenen Stückaktien ergibt sich eine Ausschüttungssumme in Höhe von 61,3 Millionen Euro. Im Vorjahr belief sich die Ausschüttungssumme auf 51,0 Millionen Euro.
Segment Zucker mit Umsatzrückgang und negativem Ergebnis
Der Umsatz im Segment Zucker lag mit 2.855 (Vorjahr: 3.228) Millionen Euro deutlich unter Vorjahr. Wesentliche Ursache war der nochmalige Rückgang der durchschnittlichen Quotenzuckererlöse. Während zu Geschäftsjahresbeginn die Erlöse infolge des Preisrückgangs im Zuckerwirtschaftsjahr 2014/15 (jeweils 1. Oktober bis 30. September) deutlich unter Vorjahresniveau lagen, stiegen sie mit Beginn des Zuckerwirtschaftsjahres 2015/16 moderat an. Die Erlöse für Nichtquotenzucker waren niedriger als im Vorjahr. Darüber hinaus ging der Zuckerabsatz insbesondere aufgrund verfügungsbedingt geringerer Exportmengen zurück.
Im Geschäftsjahr 2015/16 ergab sich im Segment Zucker erwartungsgemäß ein operativer Verlust in Höhe von -79 (Vorjahr: 7) Millionen Euro. Dieser wurde insbesondere durch die im Geschäftsjahresdurchschnitt nochmals gesunkenen Quotenzuckererlöse verursacht. Die Rohstoffkosten konnten aufgrund der marktordnungsrechtlichen Mindestpreisregelungen nicht entsprechend nach unten angepasst werden. Darüber hinaus war das Ergebnis 2015/16 infolge der geringeren Zuckererzeugung in der Kampagne 2015 von höheren fixen Stückkosten belastet.
Geringere Zuckerproduktion aufgrund reduzierter Anbauflächen und niedriger Erträge
Sowohl die deutlich reduzierte Anbaufläche als auch der unterdurchschnittliche Rübenertrag haben in der Verarbeitungskampagne 2015 zu einem deutlichen Rückgang der Gesamtrübenmenge auf 23,7 (Vorjahr: 34,0) Millionen Tonnen geführt. Dank höherer Zuckergehalte der Rüben konnten dennoch 3,8 (Vorjahr: 5,0) Millionen Tonnen Rübenzucker gewonnen werden. Bei einer Verarbeitungsleistung nahezu auf Vorjahresniveau dauerte die Kampagne im Schnitt aller Werke 89 (Vorjahr: 127) Tage. Aufgrund der sehr milden und meist trockenen Witterung verlief die Kampagne in allen Werken bis in den Winter hinein problemlos.
Segment Spezialitäten mit deutlicher Ergebnissteigerung
Im Segment Spezialitäten konnte der Umsatz auf 1.791 (Vorjahr: 1.724) Millionen Euro gesteigert werden. Dies ist insbesondere auf höhere Absatzmengen in sämtlichen Divisionen zurückzuführen. Darüber hinaus wurde die Umsatzentwicklung von der Abwertung des Euros positiv beeinflusst. Das operative Ergebnis verbesserte sich deutlich von 120 auf 171 Millionen Euro. Sämtliche Divisionen trugen zum Ergebnisanstieg bei. Neben der vorteilhaften Absatz- und Wechselkursentwicklung wirkten sich die über Vorjahr liegenden Ethanolerlöse der AGRANA in der Division Stärke sowie die weiterhin niedrigen Rohstoffkosten positiv aus.
Segment CropEnergies erzielt deutlichen Ergebnisanstieg trotz Umsatzrückgangs
Im Segment CropEnergies reduzierte sich der Umsatz gegenüber Vorjahr auf 658 (Vorjahr: 764) Millionen Euro. Dabei lagen die Ethanolerlöse noch bis zum Ende des Geschäftsjahres über dem niedrigen Vorjahresniveau. Dem standen jedoch rückläufige Absatzmengen bei Ethanol, Lebens- und Futtermitteln infolge der geringeren Erzeugung durch die temporäre Stilllegung der Anlage in Wilton, Großbritannien, sowie der Revisionsphase in Wanze, Belgien, gegenüber.
Das operative Ergebnis konnte deutlich auf 87 (Vorjahr: -11) Millionen Euro verbessert werden. Maßgeblich hierfür waren höhere Ethanolerlöse sowie geringere Nettorohstoffkosten. Darüber hinaus führte die temporäre Stilllegung der Anlage in Wilton zu Kosteneinsparungen sowie einer Verbesserung der operativen Kostenstruktur.
Segment Frucht mit Ergebnisrückgang wegen rückläufiger Margen im Fruchtsaftkonzentratbereich
Im Segment Frucht konnte der Umsatz leicht auf 1.083 (Vorjahr: 1.062) Millionen Euro zulegen. Der Absatzrückgang bei Fruchtsaftkonzentraten bei gleichzeitig deutlich rückläufigem Erlösniveau für Apfelsaftkonzentrate konnte durch Absatz- und Erlöszuwächse im Bereich Fruchtzubereitungen mehr als ausgeglichen werden.
Trotz eines Ergebniszuwachses im letzten Quartal verringerte sich das operative Ergebnis auf 62 (Vorjahr: 65) Millionen Euro. Dabei konnte die weiterhin positive Geschäftsentwicklung im Bereich Fruchtzubereitungen den erlösbedingten Margen- und Absatzrückgang im Fruchtsaftkonzentratgeschäft nicht vollständig kompensieren.
Mitarbeiteranzahl leicht rückläufig
Die Anzahl der in der Südzucker-Gruppe beschäftigten Mitarbeiter lag am 29. Februar 2016 mit 16.486 (Vorjahr: 17.231) um 4,3 Prozent unter dem Vorjahresstichtag. Den stärksten Rückgang verzeichnete das Segment Zucker aufgrund der überwiegend schon im Dezember beendeten kurzen Kampagne sowie der Stilllegung der Zuckerraffination in Marseille, Frankreich. Im Segment Spezialitäten erhöhte sich die Mitarbeiterzahl durch die neue Weizenstärkeanlage in Zeitz. Die Veränderungen im Segment Frucht sind auf saisonale Einflüsse zurückzuführen. Der Kampagnebetrieb in den Zuckerfabriken und Teilen des Segments Spezialitäten sowie die Saisonabhängigkeit des Fruchtgeschäfts können zu Schwankungen der Mitarbeiterzahl im Verlauf eines Geschäftsjahres führen.