Heidelberg – Die Hochwasserlage in Heidelberg hat sich entspannt. Nach einem Höchststand von 4,26 Metern am Montagabend, 30. Mai 2016, gegen 18.30 Uhr ging der Pegel im Laufe der Nacht auf Dienstag wieder rasch zurück.
Um 6 Uhr lag der Wasserstand am Messpunkt Karlstor bereits bei 3,58 Metern, um 13 Uhr bei 3,23 Metern. Laut den Prognosen der Hochwasservorhersagezentrale Baden-Württemberg soll sich der Pegel bereits am morgigen Mittwoch, 1, Juni, wieder dem Normalbereich von 2,20 Metern annähern.
Die Bundesstraße B 37 in Höhe der Alten Brücke ist seit Dienstagvormittag, 11 Uhr, wieder für den Verkehr freigegeben. Damit stehen für den Verkehr im Neckartal wieder alle wichtigen Durchgangsstraßen zur Verfügung. Bereits am Montagabend gegen 19 Uhr konnte die Ziegelhäuser Landstraße wieder freigegeben werden. Die Aufräumarbeiten im Stadtgebiet dauern noch an.
„Bei diesem Hochwasser ging alles sehr schnell“,
sagt Jürgen Weber, Leiter des städtischen Tiefbauamtes,
„der Pegel ist ungewöhnlich rasch und stark gestiegen. Zwei Dinge kamen zusammen: das Neckarhochwasser – an sich für uns Routine – und die Sturzbäche und Erdrutsche aufgrund der Regenfälle. Die waren wirklich außergewöhnlich. Wir haben die Situation aber gut in den Griff bekommen. Jetzt nehmen wir die Schäden auf und werden sie entsprechend ihrer Priorität reparieren.“
„Vor allem die Vielzahl der Einsätze war eine Herausforderung“,
sagt Dr. Georg Belge, Leiter der Heidelberger Feuerwehr:
„Wir mussten viele verschiedene Einsatzorte im Stadtgebiet koordinieren. Seit Montagnacht um 1 Uhr waren wir im Dauereinsatz, zeitweise mit allen Abteilungen der Freiwilligen Feuerwehr. Insgesamt ist alles sehr gut gelaufen. Alle Beteiligten – Feuerwehr, Stadt, Polizei und Technisches Hilfswerk – haben super zusammengearbeitet.“
Nach den Niederschlägen der vergangenen Tage war der Neckar am Montagvormittag über die Ufer getreten. In den Hanglagen kam es aufgrund der aufgeweichten Böden zu Erdrutschen, Bäche traten über die Ufer und überfluteten Wohn- und Durchgangsstraßen. Sowohl die B 37 in Höhe der Alten Brücke als auch die L 534 Ziegelhäuser Landstraße waren am Montag überschwemmt und nicht befahrbar. Es kam zu erheblichen Verkehrsbehinderungen im Stadtgebiet.
In den Stadtteilen
In Handschuhsheim war am Montag die Mühltalstraße überschwemmt und musste im oberen Bereich für den Verkehr gesperrt werden. In Ziegelhausen trat der Mausbach in Höhe des Stifts Neuburg über die Ufer. Mehrere Sturzbäche spülten Geröll und Steine auf die L 534 (Ziegelhäuser Landstraße). Die
L 534 musste zwischen Theodor-Heuss-Brücke und Ziegelhausen gesperrt werden, der Verkehr in Richtung Innenstadt wurde über den Schlossbergtunnel und über Schriesheim umgeleitet. Auch die Stallungen beim Stift Neuburg wurden überflutet. Die Tiere wurden mit Hilfe der Polizei und Feuerwehr in Sicherheit gebracht.
Zum Schutz gegen das Hochwasser waren der Neckarmünzplatz und die Fischergasse in der Altstadt mit mobilen Aluminiumschutzwänden gesichert worden. Die Schutzwände sind bereits abgebaut. In Wieblingen wurden am Neckarhamm im Bereich des Kraftwerks Stege aufgebaut. Diese sollen am Mittwochfrüh wieder abgebaut werden.
Fahrbetrieb der oberen Bergbahn eingestellt
Nach einem Erdrutsch unter der Brücke an der Molkenkur mussten am Montag die Brücke und die Straße gesperrt werden. Auch die Station Königstuhl war von Wassereinbrüchen betroffen. Die obere Bergbahn kann derzeit noch nicht fahren. Die untere Bergbahn, die vom Kornmarkt bis zur Molkenkur und zurück fährt, ist nicht betroffen. Aktuelle Informationen zur Bergbahn gibt es online unter www.bergbahn-heidelberg.de.
Weitere Informationen zur Hochwasserlage
Aktuelle Informationen zur Hochwasserlage sind im Internet auf www.heidelberg.de zu finden. Über den jeweils aktuellen Stand und die erwartete Entwicklung der Pegelstände informiert die Hochwasser-Vorhersage-Zentrale Baden-Württemberg unter www.hvz.baden-wuerttemberg.de.