Frankfurt am Main – Ende 2014 bezogen vier Ture, auch Westkaukasische Steinböcke genannt, die ehemalige Mischmi-Takin-Anlage am Exotarium. Das felsige Terrain ist wie geschaffen für die geschickten Kletterer. Die beiden Böcke Anton und Shrek lebten sich gut ein und fanden schnell mit den Weibchen Sotschi und Kasski zur Gruppe zusammen. Jetzt hat Sotschi zum ersten Mal Nachwuchs bekommen.
Liebevoll kümmert sich die Dreijährige um ihr Kleines, das in der Nacht zum 30. Mai zur Welt kam.
„Sotschi ist eine sehr junge Mutter und hat zum ersten Mal Nachwuchs, da ist es für uns alle sehr schön zu sehen, dass sie ihr Jungtier nicht nur annimmt, sondern auch gut versorgt“,
freut sich Zoodirektor Manfred Niekisch. Das Geschlecht des Jungtieres ist noch nicht bekannt. Die Mutter hat sich mit ihrem Kind in der Anlage von der Gruppe abgesondert und wehrt ihre Artgenossen ab, sobald sie zu nahe kommen.
Ob auch die vierjährige Kasski, die zusammen mit Sotschi aus dem Zoo von Olmütz in Tschechien nach Frankfurt kam, tragend ist, bleibt vorerst ihr Geheimnis. Da bei Turen aber jetzt die Zeit für Nachwuchs ist, wird sich in den nächsten Tagen zeigen, ob es noch einen Spielgefährten für Sotschis Jungtier gibt. Als Vater kommt sowohl der fünfjährige Bock Anton als auch der vierjährige Shrek in Frage. Beide sind im Zoo von Halle geboren und im Oktober 2013 nach Berlin übergesiedelt, von wo aus sie nach Frankfurt kamen,
„Ture (Capra caucasica) gehören zur Gattung der Ziegen und stammen aus den Bergregionen des westlichen Kaukasus. Die Art gilt als stark gefährdet. Wie so oft ist es der Lebensraumverlust aber auch die Jagd, die die Population aktuell dramatisch schrumpfen lässt“,
erklärt Zoodirektor Niekisch. Wie alle Steinböcke können Ture sehr gut klettern und sind an das Leben in großer Höhe und an Steilhängen angepasst. Die Weibchen sind mit 58 bis 71 Kilogramm Körpergewicht und einer Schulterhöhe von 78 bis 90 cm deutlich kleiner als die massigen Böcke, die eine Schulterhöhe von bis zu 110 Zentimetern und ein Gewicht von 123 bis 155 Kilogramm erreichen können. Auch die eindrucksvollen, gebogenen Hörner sind bei den Männchen deutlich stärker ausgebildet und können eine Länge von bis zu 107 Zentimetern erreichen.
Am 1. Januar 2015 waren 136 Ture in zwölf Zoos, die der European Association of Zoos and Aquaria angehören, im ESB-Zuchtbuch erfasst.