Meisenheim/Desloch (ots) – Die Begleitung von Schwertransporten gehört zum Alltag der Polizei. Besonders schwer, besonders breit oder lang sind die grundsätzlichen Problemsituationen, die zu berücksichtigen sind.
Der Transport der Rotorflügel zum Windpark „Bärweiler/Jeckenbach“ hatte die Besonderheiten „besonders langsam“ und „besonders interessant“. Die Rotorblätter wurden einzeln auf einem sogenannten Selbstfahrer transportiert. Das Spezialfahrzeug ohne Führerhaus wird von außen von seinem Fahrer zu Fuß per Fernsteuerung gelenkt.
Alle acht Achsen sind separat lenkbar. Der an einem Gelenk montierte Rotor kann in Engpässen bis zur senkrechten Stellung aufgerichtet und um die Längsachse gedreht werden. So kann der gebogene Flügel den örtlichen Gegebenheiten entsprechend ausgerichtet werden.
Dies erübrigt zum Beispiel in Ortschaften den Einsatz von großen Kränen, die die Teile in Engpässen über ein Haus heben und auf der anderen Seite wieder aufladen.Neben sechs Flügeln für die beiden Windräder wurden auch die obersten Teile des Turms mit diesem Fahrzeug zum Windpark gebracht.
Für die insgesamt acht Fahrten wurde in den letzten Tagen jeweils die B 420 für zwanzig Minuten voll gesperrt. Der Transport in Schrittgeschwindigkeit verlief vom Verladeplatz am Meisenheimer Schwimmbad bis zur Einmündung der K 66 Richtung Desloch. Über Desloch ging es weiter bis zum Windpark. Die Fahrt dauerte circa 3,5 Stunden und beschäftigte für diese Zeit auch die Polizei mit jeweils drei Beamten. Die Rückfahrt vom Windpark zum Verladeplatz wurde ohne Polizeibegleitung bewältigt.
Am Donnerstag, dem 02. Juni 2016 ist der vorerst letzte Transport eines Rotorblattes in dieser Art und Weise vorgesehen. Die B 420 wird in der Zeit von etwa 08:30 Uhr bis 09:00 Uhr tangiert sein. Wie bisher wird der PKW-Verkehr durch die Ortslage von Meisenheim umgeleitet. Lastkraftwagen über 7,5 Tonnen oder mit Anhänger müssen warten.
Für Einsatzleiter Erik Hippchen von der Polizeiinspektion Lauterecken war die Durchfahrt des Transportes in der Ortslage Desloch die herausragende Besonderheit. Dort konnte der Rotor abgesenkt unter den Baumkronen hindurchgeführt werden ohne dass die zu schützenden Kastanienbäume beschädigt wurden. „Das Feingefühl des Fahrers war bemerkenswert. Er kann das riesige Gefährt mit seiner Ladung zentimetergenau steuern“.