Darmstadt – Am 01.06.16 trat die Kunsthistorikerin Stefanie Patruno die Stelle als stellvertretende Direktorin, Kuratorin und Sammlungskonservatorin am Institut Mathildenhöhe Darmstadt an.
Oberbürgermeister und Kulturdezernent Jochen Partsch:
„Ich bin sehr glücklich über die erfolgreiche Wiederbesetzung der so zentralen Stelle im Institut Mathildenhöhe Darmstadt. Mit Frau Patrunos fachlicher Expertise, ihrem praktischem Know-How und ihrem Ideenreichtum wird sie das Institut Mathildenhöhe Darmstadt sehr bereichern.“
„Wir sind überzeugt, mit Frau Patruno genau die richtige Persönlichkeit und Impulsgeberin gefunden zu haben, um die zukünftigen Vorhaben erfolgreich umsetzen zu können“,
so Dr. Philipp Gutbrod, Direktor des Institut Mathildenhöhe. Frau Patruno habe die Auswahlkommission mit ihren exzellenten Kenntnissen, ihren spannenden Projektideen sowie ihrem Enthusiasmus voll und ganz überzeugt.
„Ich bin ausgesprochen glücklich über meine Berufung an das Institut Mathildenhöhe Darmstadt. Es ist ein großes Privileg an einem so traditionsreichen und zugleich kreativen Ort zu arbeiten. Was mich besonders reizt, ist den Besuchern die Bedeutung und ungebrochene Aktualität der Künstlerkolonie um 1900 zu vermitteln und in den Zusammenhang unserer heutigen Erfahrungen zu stellen. Daher freue ich mich sehr auf die vielen spannenden Projekte, die ich als Teil des Teams unter der Leitung von Dr. Philipp Gutbrod realisieren werde, um die Menschen in Darmstadt und darüber hinaus nachhaltig für die Mathildenhöhe zu begeistern“,
so Stefanie Patruno.
Stefanie Patruno, geboren 1979, absolvierte an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg ein Studium der Kunstgeschichte, sowie der Klassischen und Christlichen Archäologie. Seit 2011 promoviert sie zu Thomas Hirschhorn im Kontext künstlerischer Strategien im öffentlichen Raum an der Universität Koblenz-Landau. Von 2005 bis 2007 war sie wissenschaftliche Assistentin an der Kunsthalle Mannheim und zeichnete sich dort seit 2007 als Ausstellungskuratorin sowie Sammlungskonservatorin verantwortlich. Damit oblagen ihr die Konzeption, Planung und Realisierung von Ausstellungen und Publikationen sowie die wissenschaftliche Betreuung der Skulpturen- und Neue Medien-Bestände sowie der Werke im öffentlichen Raum. Sie kuratierte zahlreiche Ausstellungen und Sammlungspräsentationen zur Kunst des 19. bis 21. Jahrhunderts an der Kunsthalle Mannheim. Darunter „Germaine Richier: Retrospektive“, „Nur Skulptur! Das Mannheimer Skulpturenprojekt“ (mit Bogomir Ecker, John Bock, Roman Signer), „Pipilotti Rist: Augapfelmassage“ oder „Thomas Hirschhorn: It´s Burning Everywhere“. Frau Patruno ist Mitherausgeberin und Autorin zahlreicher Kataloge, Aufsätze und Vorträge, wie z. B. „Édouard Manets ͵Erschießung Kaiser Maximilians von Mexiko`“, „Das Sehen des Sehens. Zu James Turrells Lichtinstallation Four Eyes“, oder „Alle Kunst ist Bannung. Kunst, Künstler, Muse, Modell: Überlegungen zur Motivfindung und künstlerischen Intention von Otto Dix’ Selbstbildnis mit Muse“.
Das Institut Mathildenhöhe Darmstadt umfasst als Dreispartenhaus der Künste das markante Ausstellungsgebäude mitsamt Hochzeitsturm, das Museum Künstlerkolonie sowie die Städtische Kunstsammlung Darmstadt mit über 15.000 Werken von 1800 bis zur Gegenwart. Mit einer Dauerpräsentation zu den Pionierleistungen der 23 Künstlerkoloniemitglieder Darmstadts (1899 bis 1914) und vielfältigen Sonderausstellungen widmet sich das Institut Mathildenhöhe Darmstadt insbesondere der Erforschung, Präsentation und Vermittlung von Kunst und Kultur um 1900 bis heute. In den letzten Jahren hat das Institut Mathildenhöhe Darmstadt im Museum Künstlerkolonie ein vielfältiges Ausstellungsprogramm präsentiert mit Ausstellungen wie „Alles Reklame! Die Plakatkunst der Künstlerkolonie Darmstadt“ (2012/2013), „August Lucas. Wer Engel sucht“ (2013/2014), „Dem Licht entgegen. Die Künstlerkolonie-Ausstellung 1914“ (2014), „Hans Christiansen. Die Retrospektive“ (2014/2015) und „Gregor Schneider in den Bildhauerateliers. Raum – Skulptur – Foto – Film“ (2015/2016).
Ab 9. Oktober 2016 präsentiert das Institut Mathildenhöhe Darmstadt mit „Ludwig Meidner – Begegnungen“ im Rahmen des vom Kulturfonds Frankfurt RheinMain geförderten Gemeinschaftsprojekts „Ludwig Meidner – Seismograph“ Meisterporträts aus der expressionistischen Hochphase des Künstlers.
Im Juni 2014 gelangte die „Künstlerkolonie Mathildenhöhe“ auf Entschluss der Kultusministerkonferenz auf die deutsche Vorschlagsliste für das UNESCO-Weltkulturerbe. In 2020 fällt die Entscheidung, ob die Künstlerkolonie Darmstadt auf der Mathildenhöhe in die UNESCO-Welterbe-Liste aufgenommen wird.
„Den Bewerbungsprozess um das Weltkulturerbe der UNESCO wird Frau Patruno ab sofort als neue Kuratorin des Institut Mathildenhöhe Darmstadt intensiv unterstützen.“,
so Oberbürgermeister Partsch.