Koblenz – Nach 36 Jahren in der rheinland-pfälzischen Straßenbauverwaltung beginnt für Diplom-Ingenieur Bernd Hölzgen (64), technischer Geschäftsführer des Landesbetriebs Mobilität (LBM) Rheinland-Pfalz, mit Ablauf des Monats Juli 2016 – kurz nach seinem 65. Geburtstag – der Ruhestand.

Andreas Becht, Staatssekretär im rheinland-pfälzischen Verkehrsministerium, hat ihn jetzt in Koblenz verabschiedet:

„Ich darf Ihnen heute den Dank und die Anerkennung der Landesregierung für Ihre langjährige und engagierte Arbeit im Dienste des Landes aussprechen“,

so der Staatssekretär. Hölzgen sei für den Bund, das Land Rheinland-Pfalz und die Landkreise ein verlässlicher Partner gewesen, der mit Engagement das Straßennetz erhalten, ausgebaut und erweitert habe.

„Aufsummiert über die vergangenen zehn Jahre, in denen Sie den LBM geführt haben, wurden rund 5 Milliarden Euro in die rheinland-pfälzischen Straßen investiert. Ein gewaltiger Beitrag zur Sicherung der Mobilität und damit der Prosperität unseres Landes“,

so Becht.

Bernd Hölzgen (Foto: LBM)
Bernd Hölzgen (Foto: LBM)

Hölzgen war fast elf Jahre an der Spitze des LBM, der mit rund 3.700 Mitarbeitern für Bund, Land und Kreise ein jährliches Bauvolumen von mehr als 500 Millionen Euro umsetzt und rund 18.000 Kilometer Straßennetz im Land betreibt und unterhält. Der Landesbetrieb Mobilität, entstanden aus der rheinland-pfälzischen Straßenbauverwaltung, hat sein Aufgabenspektrum in den vergangenen Jahren, unter anderem durch die Eingliederung von Straßenverkehrsbehörde und Planfeststellungsbehörde, stetig erweitert. Er hat sich unter Hölzgens Führung zu einem Dienstleister entwickelt, der Infrastrukturlösungen aus einer Hand anbietet, im bundesweiten Vergleich einmalig.

Der Bauingenieur hat bedeutende Infrastrukturprojekte im Land geprägt. So tragen unter anderem der vierstreifige Ausbau der B 50, der Mainzer Ring, der Hochmoselübergang, der leistungsfähige Ausbau der B 41 sowie der Bau von B 255 und B 271 und nicht zuletzt auch das Krisenmanagement im Zusammenhang mit dem Bauunfall an der Mombacher Vorlandbrücke seine Handschrift.

Doch es sind auch die kleinen Maßnahmen aus früherer Zeit, an die Hölzgen, ein Straßenplaner mit Leib und Seele, gerne zurück denkt.

„Wenn man ein Projekt von der Idee und dem ersten Federstrich über die Abstimmungsgespräche und Detailplanungen bis hin zur Realisierung und zur Verkehrsfreigabe führen kann, ist das sehr zufriedenstellend.“

In guter Erinnerung sind ihm hier zum Beispiel die Ortsdurchfahrten in Balduinstein und in Ransbach-Baumbach geblieben.

Auch die vielen Begegnungen mit Menschen – Befürwortern wie Gegnern – haben sein Berufsleben positiv geprägt.

„Es hat mir viel Freude gemacht, mit Menschen zusammenzuarbeiten. Auch wenn es oftmals große Herausforderungen waren, allen Wünschen und Sorgen gleichermaßen gerecht zu werden.“

Denn, so stellt er rückblickend fest, sei es immer schwieriger geworden, Straßenbauprojekte umzusetzen.

„Ein Vielzahl unterschiedlicher Bedürfnisse und Belange müssen unter einen Hut gebracht werden.“

Dennoch blickt Hölzgen gerne auf die 36 Jahre in der rheinland-pfälzischen Straßenbauverwaltung zurück:

„Ich habe meine Arbeit immer sehr gerne gemacht, es war die richtige Berufswahl. Mir liegt es am Herzen, die Infrastruktur in Rheinland-Pfalz zu sichern und zu verbessern.“

Einen besonderen Dank richtet er an seine Kollegen im LBM:

„Ohne diese tolle Mannschaft wäre das nicht möglich gewesen wären. Ich bin stolz auf das, was wir gemeinsam geschafft haben.“

Kurzvita

Dipl.-Ing. Bernd Hölzgen studierte Bauingenieurwesen an der FH Koblenz sowie der TU Darmstadt. 1980 begann er seine Laufbahn bei der Straßenverwaltung Rheinland-Pfalz – dem heutigen Landesbetrieb Mobilität – in der Direktion Koblenz als Referent für Planung. Es folgte eine zweijährige Tätigkeit als Hauptsachgebietsleiter Planung im damaligen Straßenbauamt Diez.

Von 1986 bis 1997 war Hölzgen als Referent im Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau tätig. Im Landesbetrieb schlossen sich dann Stationen als Abteilungsleiter der Planungsabteilung, Vizepräsident und ab 2002 als stellvertretender Geschäftsführer an.

Im August 2005 wurde Hölzgen dann technischer Geschäftsführer des LBM. Er ist außerdem seit 1980 Mitglied in der Vereinigung der Straßenbau- und Verkehrsingenieure (VSVI). Von 2005 bis 2013 war er Vorsitzender der VSVI in Rheinland-Pfalz und im Saarland. Von 2006 bis 2014 war er Kuratoriumsvorsitzenden des Deutschen Straßenmuseums Germersheim.

Er ist verheiratet und hat eine Tochter.