Siebeldingen – Das Institut für Rebenzüchtung bei Siebeldingen, das mit seinem markanten Turm besticht, war in der vergangenen Woche Ziel der GästeführerInnen. Die Mitglieder der „Interessengemeinschaft Südpfalz Gästeführer – grenzenlos“ mit ihrer Vorsitzenden Martina Roth aus Edenkoben wurden von Ute Seitz in die Geheimnisse der Rebenzüchtung eingeführt.
Zunächst gab es einen aufschlussreichen Einblick in das historische Gebäude von 1738, das eine Ausstellung zum Thema beherbergt, bevor es dann auf dem ca. 30 ha großen Gelände eine Begehung des Rebenlehrpfades mit abschließender Verkostung von Wein aus Neuzüchtungen, wie z.B. „Felicia“, gab. Ute Seitz ist zertifizierte Natur- und Landschaftsführerin und hat einige Jahre in der Präsenzbiliothek des Geilweilerhofes, in der, alles was mit Reben zu tun hat, archiviert wird, gearbeitet und konnte somit die vielen wissensdurstigen Fragen der Fortbildungswilligen kompetent beantworten.
Auch zur Geschichte des Anwesens, das 1184 erstmals urkundlich Erwähnung fand und einst zum Kloster Eußerthal gehörte, waren viele Details zu erfahren. Heute gehört dieses Bundesforschungsinstitut zum Julius-Kühn-Institut, dessen Leiter Dir. u. Prof. Dr. habil. R. Töpfer ist. So namhafte Rebsorten wie der pilzwiderstandsfähige rote Regent (1967 – deutsche Zulassung 1995) und der würziger Morio Muskat (1928) gingen aus den aufwändigen Züchtungserfolgen hervor. Neben der geschmacklichen Qualität spielen bei der Neuzüchtung eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen Pilze und andere Schadorganismen sowie eine klimatische Anpassung (Frost, Trockenheit etc.) eine große Rolle. Etwa 35 Jahre dauert dann auch die Entwicklung einer neuen Rebsorte.
Von den Ausführungen zur Reblaus bis zum überraschenden Umtrunk, da waren sich alle TeilnehmerInnen einig, war es eine spannende Fortbildung – und das auch noch bei guten Wetterbedingungen.