Landau – Rund 25.000 Bäume sind im städtischen Baumkataster erfasst, etwa 18.000 davon stehen im innerstädtischen Bereich, d.h. in Parks, an Straßen, auf öffentlichen Plätzen etc. Mindestens einmal im Jahr werden diese in der Regel von Claus Specht und Hans Schönemann vom städtischen Umweltamt kontrolliert. Immer im Wechsel zwischen belaubtem und unbelaubtem Zustand.
„Die Baumkontrollen sind wichtig, um die Verkehrssicherheit gewährleisten zu können. Unsere Baumkontrolleure sind bestens geschult und frischen ihre Kenntnisse im Rahmen einer jährlichen Fortbildung auf. Sie arbeiten sehr sorgfältig und gewissenhaft im Sinne der Sicherheit für die Bürgerinnen und Bürger“,
so Umweltdezernent Beigeordneter Rudi Klemm. Eine hundertprozentige Garantie gebe es jedoch nie, so Klemm weiter, da es sich nach wie vor um ein Lebewesen handele.
Vor allem der Klimawandel mit seinen schwer kalkulierbaren Folgen erschwert die Arbeit der Kontrolleure enorm.
„Unsere mitteleuropäischen Baumarten leiden unter den zu trockenen Jahreszeiten“,
erklärt Claus Specht. Aber auch eingeschleppte Schädlinge oder Pilze schädigen die Bäume nachhaltig.
„Wir kontrollieren den Baumbestand nach der Visual-Tree-Assessment-Methode“,
berichtet Hans Schönemann.
„Dabei handelt es sich um eine fachlich qualifizierte Inaugenscheinnahme des Baumes vom Boden aus. Der Baum wird einzeln von allen Seiten im Kronen-, Stamm- sowie im Wurzelbereich und unter Einbeziehung des Baumumfeldes auf eventuelle Schäden überprüft“,
so Schönemann weiter.
„Als Hilfsmittel für diese Kontrollen dienen unter anderem ein Schonhammer, zum Abklopfen des Baumes, um Hohlräume erkenn zu können, ein Fernglas, um Schäden im oberen Bereich des Baumes einzusehen und ein Sondierstab, um den Baum auf eventuell tiefergelegene Faulstellen zu untersuchen“,
ergänzt Specht. Alle Kontrollen sowie Daten zu einem Baum, wie beispielsweise Höhe, Standort, Gattung, eventuell vorhandene Schäden etc., werden vor Ort erfasst und in einem Pocket PC gesichert.
„So können wir jederzeit nachvollziehen, wer welchen Baum wie kontrolliert hat und in welchem Zustand er sich befindet“,
so Specht. Im Pocket PC werde zudem festgehalten, welche weitergehenden Maßnahmen unter Umständen getroffen werden müssen, um die Verkehrssicherheit des Baumes wieder herzustellen.
„Es gibt eine Reihe von Maßnahmen, die wir ergreifen können, die Verkehrssicherheit des Baumes wiederherzustellen. Die Fällung ist die absolut letzte Möglichkeit, die wir natürlich möglichst vermeiden wollen“,
betont Specht.
Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Arbeit der Kontrolleure ist die Prävention.
„Wir führen auch an gesunden Bäumen regelmäßig Pflegearbeiten durch, um Schäden vorzubeugen. Diese können von Baum zu Baum ganz unterschiedlich ausfallen. Es gibt zum Beispiel die Jungbaumpflege, durch die der Baum zu seiner gewünschten Form erzogen wird, oder auch Lichtraumprofilschnitte sowie die Kronenpflege“,
berichtet Schönemann. Selbstverständlich gebe es auch außerhalb der Regelüberprüfungen zusätzliche Kontrollen, die beispielsweise bei extremen Witterungsereignissen wie Sturm, Eisregen etc. erfolgen.
Alles in allem sei die Arbeit der beiden Baumkontrolleure spannend und abwechslungsreich, betonen Specht und Schönemann. Claus Specht ist bereits seit 1984 in der Baumpflege und seit 2004 in der Baumkontrolle tätig, Hans Schönemann hat Arboristik studiert und ist seit 2 Jahren beim Umweltamt der Stadt Landau angestellt.